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Sonntag, 09. Februar 2014 10:43 Uhr

„Der Elternwille zählt“: Es wird ernst, denn nun werden die Weichen für die Schullandschaft im Kreis Holzminden gestellt „Der Elternwille zählt“: Es wird ernst, denn nun werden die Weichen für die Schullandschaft im Kreis Hol

Eschershausen-Stadtoldendorf (rus). Die Diskussion um die Schulstandorte geht in die nächste, wenn nicht entscheidende Runde. Nachdem sich erst im November der Kreistag neben der Einrichtung von Integrierten Gesamtschulen (IGS) im Landkreis auch eindeutig für die Standorte Delligsen, Bodenwerder, Eschershausen und Stadtoldendorf ausgesprochen hat, ist die Unruhe in den Schulen immer noch groß. Denn viele Schüler sind sich offenbar selbst schon nicht mehr sicher, wo sie künftig zur Schule gehen sollen und was überhaupt eine IGS für sie bedeuten könnte. Ein Fragebogen soll nun diese Frage klären und offenbar dann darüber entscheiden, wie die Schullandschaft im Landkreis Holzminden fortan aussehen soll. Der Elternwille zählt.

IGS im Landkreis Holzminden
Fest scheint zu stehen, dass im Kreis Holzminden drei bis vier IGS eingerichtet werden könnten. Diese sind für Delligsen und Bodenwerder sowie zunächst für Eschershausen als Stammschule und Stadtoldendorf als Außenstelle vorgesehen. Doch ob Stadtoldendorf überhaupt als Außenstelle von den Eltern akzeptiert wird und welche Folgen dies haben könnte, ist vielen noch gar nicht bewusst. Denn gemäß einer erst im August veröffentlichten Richtlinie der Landesschulbehörde würde eine Außenstelle nur aus räumlichen Gründen genehmigungsfähig sein und dabei außerdem lediglich für eine Dauer von maximal fünf Jahren befristet. Aufgrund dieser Ausnahmegenehmigung würde es schließlich nach Ablauf dieser Zeitspanne bedeuten, den Schulstandort Stadtoldendorf zu verlieren. Nach der Schließung von Weberei, Kaserne und jüngst auch dem Krankenhaus ist man in Stadtoldendorf natürlich besonders besorgt, nun auch den eigenen Schulstandort in Gefahr zu sehen.

Eine „sehr ernste Zerreißprobe“
Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Anders befürchtet, „die Schulfrage könnte zu einer sehr ernsten Zerreißprobe für unsere noch junge Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf werden“. Der Hauptverwaltungsbeamte plädiert daher dafür, beide Schulen auch fortan als eigenständige Einheiten zu erhalten und den Eltern überhaupt erst einmal zu erklären, was eine IGS tatsächlich bedeuten würde. Auch Kreistagsmitglied und Bürgermeister Helmut Affelt wünscht sich eine noch bessere Transparenz. Seines Erachtens müssten auch die geplanten Elternbefragungen so detailliert und umfassend wie möglich erfolgen, wozu auch die Standortfrage zähle sowie jene Frage, ob überhaupt eine IGS erforderlich oder durch die Eltern gewünscht ist, erklärt er gegenüber der Weser-Ith News. „Der Elternwille zählt“, so Affelt und Anders, doch fordern beide, müsse zunächst durch den Landkreis noch deutliche Aufklärung betrieben werden, um bis ins Detail alles über eine IGS zu erfahren und schließlich mit diesen Informationen gezielt abstimmen zu können. „Ich gehe davon aus, dass der Landkreis dieser Verpflichtung nachkommen wird und die Eltern entsprechend informiert“, so Anders weiter.

Eltern-Fragebogen bereits fast fertig
Der geplante Fragebogen wird derzeit durch die Kreisverwaltung entwickelt. Helmut Affelt dazu: „Wir wollen den Fragebogen zunächst noch einmal in einer nicht öffentlichen Sitzung des Schulausschusses des Kreises besprechen.“ Der Kreis hat sich eindeutig für beide Standorte Stadtoldendorf und Eschershausen gleichermaßen entschieden, „meines Erachtens brauchen wir in Eschershausen und Stadtoldendorf eine IGS nicht“, ist sich Affelt sicher und will damit beide Standorte gleichermaßen sichern. Fraglich bleibt zurzeit jedoch, ob die Eltern in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf überhaupt danach befragt werden, ob der Stammsitz in Eschershausen oder Stadtoldendorf sein und ob überhaupt eine Außenstelle von Eltern akzeptiert werden würde. Die zentrale Frage sei, „ist überhaupt eine IGS notwendig? Nach meinem Dafürhalten nicht“, so Affelt. Für Wolfgang Anders ist wichtig, dass beide Schulen erhalten bleiben – unabhängig davon, ob es sich um eine IGS, Oberschule oder Haupt- und Realschule handelt.

Über den Inhalt des Fragebogens und die weitere Vorgehensweise werden die Weser-Ith News in Kürze berichten.

Collage: rus

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