Ein neuer Supermarkt für Bevern – aber welches Investorenlabel wird er tragen?
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- Kategorie: Politik
- Veröffentlicht: Sonntag, 06. August 2017 19:57
Bevern (mk). Es war eine von Beginn an emotional aufwühlende Situation, als die Ratssitzung am vergangenen Donnerstag für die Samtgemeinde Bevern aufgenommen wurde. Wenn sonst die Ratsfrauen und Ratsmänner ihre Sitzungen abhalten, geschieht dieses nicht mit einem Publikumsandrang in solch einer Form, den die Gaststätte Hesse in Bevern am vergangenen Donnerstagabend erfuhr.
Ein voller Saal mit einem interessierten Publikum
Im sehr gut besuchten Saal eröffnete Bürgermeister Ernst Warnecke (FDP) die öffentliche Ratssitzung und begrüßte das außerordentliche Interesse, welches die Bürger aus Bevern mit ihrem Erscheinen bekundeten. Aber auch aus den umliegenden Ortschaften war die Resonanz für die Ratssitzung groß. Nach Eröffnung der Sitzung, Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung, der Beschlussfähigkeit und der Tagesordnung kam es dann endlich auch bald zu dem spannendsten Teil des Abends. Dies war ganz klar die Grundsatzentscheidung zur Planung eines Verbrauchermarktes in Bevern. Hauptsächlich war es dieser spezielle Grund, der die Menschen auch so zahlreich zu dieser Ratssitzung zog. Zu sehr hatten sich die Gemüter in dem annährend 3900 Seelen Örtchen der Weserrenaissance aufgeheizt, was auf dem Flächengrundstück neben der evangelischen Kirche gebaut werden solle. Ob nun Supermarkt oder Seniorenheim.
Hörte man sich im Vorfeld der 5. Sitzung im sonst so geruhsamen Bevern um, wo denn die Tendenz hingehen solle, war ganz klar: Der Supermarkt war erklärter Favorit. Viele der sich äußernden Bürger Beverns und der umliegenden Orte gaben dazu ihre Meinung ab, dass mit einem gut funktionierenden Wirtschaftsmarkt Bevern seine Attraktivität nicht verlieren würde. Auch war immer wieder zu hören, dass Bevern doch auch beides „ganz gut unterbringen“ könne. Damit wurde aber auch ganz klar geäußert, den Seniorensitz an einer anderen Stelle, als neben der evangelischen Kirche zu platzieren.
Und so wartete man natürlich mit großer Spannung, wie die vertretenden Ratsfrauen und Ratsherren abstimmen würden. Als die wohlwollende Entscheidung für einen Supermarkt fiel, ging ein Raunen durch den Saal und tosender Beifall brandete auf. Die Entscheidung kam für alle im Saal wohl nicht sehr überraschend, aber doch äußerst schnell. Fragte man einige der Besucher im Nachhinein, staunten diese denn doch über die rasante Einigung dazu. Manch einer hatte mit einer vielleicht doch etwas heftigeren Debatte gerechnet. Jedoch war die zügige Einigung offenbar nicht weiter verwunderlich, denn der Rat wusste, was Bevern sich wünschte und vielleicht als „kleines Wirtschaftswunder“ von dieser Ratssitzung erwartet wurde. Jedenfalls wurden die meisten Gäste im Gasthaus Hesse nicht enttäuscht.
Dem Wunsch der Bevölkerung folgt eine deutliche Abstimmung
Mit zwei Enthaltungen von Bürgermeister Ernst Warnecke (FDP) und Martin Decker (SPD) stimmten alle sonst anwesenden Ratsmitglieder für den Bau eines Supermarktes neben der evangelischen Kirche. Damit kann nun endlich in die zweite Phase der weiteren Planung für die Errichtung eines Verbrauchermarktes auf den Grundstücken zwischen der Forster Straße und der Raiffeisenstraße gehen. Für das nun beschlossene Bauvorhaben muss ein sogenannter „vorhabenbezogener Bebauungsplan“ aufgestellt werden. Der zukünftige Investor hat für dieses Projekt die Kosten dessen zu tragen.
Doch jetzt wird es noch einmal richtig spannend, denn, dass der im alten Sandsteingebäude des Schlosses sich noch befindliche Supermarkt sein Interesse zum Ausdruck gebracht hatte, war in Bevern hinsichtlich bekannt und damit schließlich auch der Name der Supermarktkette. Im Unklaren war man hingegen noch bei einem weiteren Investor, der nun plötzlich als Dritter im Spiel auftauchte und sein Interesse bekundete. Als es nach der Verkündung der Errichtung eines Verbrauchermarktes zu einer zum Teil heftigen Debatte zwischen Publikum und einzelnen Personen aus dem Rat kam, war spätestens jetzt klar, dass es sich um einen Markt mit Hauptsitz in Minden handelt.
Einen Blick weiterhin auf Bevern – welche Handelskette kommt denn nun?
Es darf weiterhin also spannend bleiben und einen Blick nach Bevern geworfen werden, wer von den beiden Handelsketten den Zuschlag für ein hübsches kleines Stück Erde im Flecken Bevern erhalten wird. Die Dorfregion Bevern hat jedenfalls zum allergrößten Teil der wohlwollenden Entscheidung der Ratsversammlung mit Erleichterung zugestimmt. Schaute man nach Schließung der Sitzung in die Gesichter der anwesenden Besucher und suchte das Gespräch, kam dieses deutlich hervor. So war es auch nicht verwunderlich, dass die 1. Nachtragshaushaltssatzung 2017 zwar noch genügend Ausführungen fand, jedoch das Hauptthema das Donnerstagabend, auch nach Schließung der Sitzung, der neue Supermarkt war.
Fotos: mk