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Mittwoch, 05. Oktober 2016 12:30 Uhr

Steffen Knippertz strebt nach Bundestagsmandat: Der Alt-Stadtoldendorfer hofft auf Kreiswahlvorschlag Steffen Knippertz strebt nach Bundestagsmandat: Der Alt-Stadtoldendorfer hofft auf Kreiswahlvorschlag

Kreis Holzminden/Berlin (kp). „Etwa ein Jahr vor der geplanten Bundestagswahl beginnt die Kür der Kandidatinnen und Kandidaten auf allen Ebenen der Parteiorganisationen“, beschreibt Karl-Rudolf Korte, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen, das Prozedere hin zum Kreiswahlvorschlag für den Bundestag.

Steffen Knippertz hat diesen Weg auch vor Augen. Der ehemalige Stadtoldendorfer, der immer noch starke emotionale und ehrenamtliche Bezüge zu seiner einstigen Wahlheimat besitzt, hat sich nun innerparteilich in der SPD für die Kandidatenaufstellung im Wahlkreis 46 – Hameln-Pyrmont, Holzminden und Uslar/Bodenfelde – beworben. Sein Ziel: Die Kandidatur im Wahlkreis für den Bundestag! Bisher ist Knippertz einer von womöglich drei Bewerbern der SPD.

„Ich wäre mir der Verantwortung als Kreiswahlvorschlag der SPD unserer Region gegenüber durchaus bewusst “, ist sich Knippertz sicher, „Ich bin ein Praktiker, jemand, der das unmittelbare Leben um sich herum kennt und danach handelt“. Knippertz verspricht vor allem Glaubwürdigkeit und Bürgernähe.

„In der Politik werden wieder Menschen benötigt, die die wichtigen, menschenbewegenden Themen nicht nur aus der Zeitung kennen“, so der 33-Jährige.

In der Tat hat Steffen Knippertz ein bewegtes und durch großes zivilgesellschaftliches Engagement geprägtes Leben hinter sich. Als sechsjähriger Junge selbst zusammen mit seiner Familie aus Ostdeutschland geflüchtet, kümmert er sich seit August 2015 vor allem um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Landkreis Holzminden. Zusammen mit dem Träger „Evangelisches Kinderheim und Jugendhilfe Herne-Wanne-Eickel“ wurden eigens dafür stationäre Jugendhilfeeinrichtungen in Stadtoldendorf und Holzminden aufgestellt – Weser-Ith-News berichtete.

„Es war eine bewusste Entscheidung, die Einrichtungen in Holzminden und Stadtoldendorf zu eröffnen, da ich hier in der Region schon in meiner Jugend sowohl sportlich als auch in der Schule ein sehr großes soziales Engagement der Bürgerinnen und Bürger verspürt habe“, erklärt Knippertz, welcher auch als Leiter dieser Einrichtungen zur Verfügung steht.

Der Anti-Gewalt und Kompetenztrainer Steffen Knippertz besitzt zudem weitreichende Erfahrungswerte mit gewalttätigen Fundamentalisten und Extremisten, die er als Selbstständiger bundesweit in Strafvollzügen begleitet hat.

Außerdem investiert der Vater einer neunjährigen Tochter viel ehrenamtliche Arbeit in den lokalen Vereinssport: „Über den Sport beim SV Stadtoldendorf wurde ich auf dem Sportinternat am Olympiastützpunkt in Hannover aufgenommen. Später folgte der Weg in die Wasserball-Bundesliga. All das, wovon ich damals profitieren konnte möchte ich wieder zurückgeben!“ Steffen Knippertz ist zurzeit als Vorstandsmitglied des SV Stadtoldendorf und Trainer des Wasserballvereins Hameln SV ehrenamtlich aktiv.

Bei all seinem politischen und sozialen Engagement bringt der 33-Jährige jedoch stets zum Ausdruck, zu wissen, wie es den Finger auch bei schwierigen Themen geschickt in die Wunde zu legen gilt: „Ich weiß, dass diese direkte Art in der Politik nicht immer gern gesehen ist, aber danach darf es nicht gehen. Ich denke, dass Karrieren und Personen nicht im Mittelpunkt politischen Handelns stehen dürfen, es muss vielmehr darum gehen, was der Sache dient.“

Ganz falsch dürfte er damit nicht liegen, denn: Was Steffen Knippertz jetzt braucht, ist die Unterstützung seiner Parteibasis, welche nicht ungern lokalen „Parteispitzen“ mit sozialem Engagement den Vorzug bei der Kandidatur gibt. Politikwissenschaftler Korte erklärt dies in seiner Monographie „Wahlen in Deutschland“ so: „Sie sind deshalb so bemüht, im Wahlkreis die zugkräftigsten Personen zu nominieren, da knapp 75 Prozent der Wählerinnen und Wähler die Erst- und die Zweitstimme derselben Partei geben.“ So könne die Nominierung eines regional engagierten Politikers neben dem Direktmandat zusätzlich Zweitstimmen für die Partei gewinnen.

Wie stehen die Chancen von Steffen Knippertz und wie zugkräftig sieht ihn die SPD?

Steffen Knippertz sieht sich zurzeit womöglich zwei weiteren Kandidaten für den Kreiswahlvorschlag gegenüberstehen. Das Bundeswahlgesetz sieht vor, dass jede Partei für ihren jeweiligen Wahlkreis lediglich einen Direktkandidaten für den Bundestag aufstellen darf. Über die Kandidatenaufstellung sollte am 2. November in Buchhagen eine Delegiertenversammlung nach dem repräsentativen Demokratieprinzip entscheiden. Dieser Termin wird nicht stattfinden, wie Sabine Tippelt auf Nachfrage der Redaktion bestätigen konnte. Einen fixen Nachholtermin gibt es derzeit nicht.

Da das Bundeswahlgesetz „keine Urwahl aller Parteimitglieder“ und Versammlung Tausender Parteimitglieder vorsieht, werden Delegierte bestimmt, die anschließend in einer geheimen Wahl den zur Bundestagswahl antretenden Kandidaten bestimmen. Der für unsere Region zuständige Wahlkreis 46 besteht aus insgesamt 200 SPD-Delegierten – 77 aus Holzminden, 107 aus Hameln-Pyrmont und 16 aus Uslar/Bodenfelde. Die Voraussetzungen, siegreich aus der Delegiertenversammlung zu gehen, muss Knippertz nicht zuletzt selbst schaffen: „Ich habe bereits während des Wahlkampfs für die Kommunalwahl am 11. September viele Stationen der SPD in unserem Wahlkreis abgefahren und Parteigenossen getroffen.“ Zurzeit werden bereits die ersten Delegierten parteiintern ernannt.

Eines steht jedoch fest: Im Landkreis Holzminden ist Steffen Knippertz bekannt wie ein bunter Hund, obgleich die SPD-Holzminden - auf dessen Unterstützung er im Wesentlichen angewiesen ist - noch keinen Kandidaten ausgesprochen hat. Für den Bereich Hameln-Pyrmont, seinen Hauptwohnsitz, sieht er ebenfalls gute Prognosen. So oder so: Die Entscheidung wird bei der Delegiertenversammlung gefällt werden. Spätestens dann sollte feststehen, wer im Wahlkreis 46 für das Direktmandat der SPD zur Bundestagswahl 2017 antreten und eventuell Gabriele Lösekrug-Möller im Bundestag ablösen wird. Der Konkurrent für das Direktmandat wird dann Michael Vietz von der CDU sein, welcher bei der Bundestagswahl 2013 noch über die Landesliste in den Bundestag eingezogen ist.

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