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Mittwoch, 09. März 2016 16:07 Uhr

„Erhebliche Bedenken“: Umstrukturierung der Polizei in Stadtoldendorf noch immer großes Thema „Erhebliche Bedenken“: Umstrukturierung der Polizei in Stadtoldendorf noch immer großes Thema


Stadtoldendorf/Kreis Holzminden (sar/red). Mehrfach berichteten die Weser-Ith News darüber, dass man in Stadtoldendorf mit der Umstrukturierung der Polizei ab Oktober keinesfalls einverstanden sei. Die bedenkliche Sicht von Rat und Verwaltung wurde nun am Dienstag auch noch einmal im Rahmen einer öffentlichen Stadtratssitzung in Stadtoldendorf vertreten. Das klare Statement der Polizei: Niemand braucht sich Sorgen zu machen.

„Gegen die zum 01. Oktober 2016 von der Polizeidirektion Göttingen geplante Organisationsveränderung erhebt die Stadt Stadtoldendorf erhebliche Bedenken“, heißt es in dem einstimmigen Beschluss des Ratsgremiums. Vorausgegangen war diesem Beschluss eine Diskussion über die Veränderungen in der Polizeistruktur, die sich im Vorfeld auch in weiteren Gremien von Stadt und Samtgemeinde niedergeschlagen hatte und längst auch politisch behandelt wurde. Marco Hansmann, Leiter des Polizeikommissariats Holzminden, und Margret Reinecke, derzeit Leiterin der Polizeistation Stadtoldendorf, standen am Dienstagabend im Rahmen der Stadtratssitzung den Ratsvertretern sowie auch den anwesenden Bürgern Rede und Antwort. Das klare Statement der Polizei: „Wir sind rund um die Uhr verfügbar“. Sorgen müsse sich niemand machen – wer die 110 rufe, dem werde auch künftig von der Polizei geholfen.

Während die Polizei allerdings weiterhin um Vertrauen in ihre Arbeit wirbt, ist man in Stadtoldendorf noch geteilter Meinung. Klar stehe man hier eindeutig hinter der Polizei und auch zu einer Lösung der offensichtlichen Personalprobleme, auf der anderen Seite beklagt man aber auch das subjektive Sicherheitsempfinden in der Bevölkerung und die Angst, Straftäter könnten sich ab Oktober womöglich die Abwesenheitszeiten der Polizei in Stadtoldendorf zu Nutze machen, um hier aktiv zu werden. Die Umstrukturierung sieht nämlich vor, den Rund-um-die-Uhr-Dienste in Stadtoldendorf an bestimmten Tagen einzustellen. Nach derzeitigem Stand seien hier die Nächte von Sonntag bis Donnerstag im Gespräch, so Hansmann. An den Wochenenden und zu einsatzstarken Zeiten setzt man aber auch weiterhin auf eine Vor-Ort-Präsenz, eben ausgerichtet an die Einsatzbelastungszeiten der Polizei, die fortwährend fortgeschrieben werden. Von den derzeit 17 Beschäftigten in der Polizeistation Stadtoldendorf sollen ab Oktober zwei bis drei Einsatzbeamte nach Bodenwerder wechseln. In Stadtoldendorf fordert man hingegen dazu, dass die dortige Polizeistation wieder auf 22 Stellen aufgestockt werde.

Denn hier hätten viele in Anbetracht der regelmäßigen Medienberichte über Straftaten und Einbrüche Angst, nicht zuletzt auch, wenn sie die weltpolitische Flüchtlingssituation beobachten würden. Doch dieses subjektive Sicherheitsgefühl zu beeinflussen sei eben Aufgabe von Rat und Verwaltung, aber auch die eines jeden Bürgers, so Margret Reinecke abschließend. Die Polizei sei auch ab Oktober im Einsatzfalle schnell vor Ort, will künftige Entwicklungen genauestens beobachten und notfalls erneut ihre Struktur anpassen. Sicherheitseinbußen soll es zu keiner Zeit geben, die Polizei sieht sich trotz der vorhandenen Personalprobleme gut aufgestellt. Zudem, so brachten es die beiden Beamten auf den Punkt, seien die derzeitigen Ängste rund um die Flüchtlingssituation unbegründet. Eine immer wieder in diesem Zusammenhang ins Spiel gebrachte Verbindung zu einem vermeintlichen Anstieg von Straftaten in Bezug auf die steigende Anzahl an Flüchtlingen wird eindeutig zurückgewiesen – dies entbehre jeder Grundlage. „Das Flüchtlingsthema ist derzeit kein polizeiliches Schwerpunktthema“, so der Leiter des Polizeikommissariats Holzminden.

Auf die Reaktion eines aufgebrachten Bürgers, der zum Ausdruck brachte, dass die Polizei in vielen Fällen zu lange benötige, hatte Hansmann ebenfalls die passende Antwort. Ein Raubüberfall werde von der Polizei höher priorisiert als eine sommerliche Ruhestörung. In Anbetracht der Personalsituation müssen also an vielen Stellen offenbar Kompromisse eingegangenen werden, nicht zuletzt auch, da bestimmte Bereiche wie etwa die Internetkriminalität zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Foto: Archiv

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