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Dienstag, 05. September 2017 09:44 Uhr

Verbraucherzentrale Niedersachsen warnt: „Vorsicht vor falschen PC-Spezialisten." Verbraucherzentrale Niedersachsen warnt: „Vorsicht vor falschen PC-Spezialisten."

Niedersachsen (red). Erst Angst machen, dann abkassieren: Verbraucher in Niedersachsen werden per Anruf oder Online-Werbung gewarnt, ihr Rechner sei gefährdet. Schnelle Hilfe versprechen angebliche Computerspezialisten, die sich über eine Fernwartung-Software Zugang zum Rechner verschaffen – und für den Support plus Virenschutz bis zu 300 Euro für ein Jahresabo abkassieren. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen warnt eindringlich davor, Fremden Zugriff auf den eigenen Rechner zu gewähren. 

„Die Masche ist nicht neu, aber immer wieder wirkungsvoll“, erklärt Kathrin Körber, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Ein aktueller Fall zeigt ein besonders dreistes Vorgehen: Ein Verbraucher wurde zunächst nachts von einem Anrufer gewarnt, sein Rechner sei gefährdet. Parallel erschien ein entsprechender Hinweis auf seinem Bildschirm – zusammen mit einer Hamburger Telefonnummer, die Hilfe versprach. Dahinter steckte eine Firma, die vorgab im Auftrag von Microsoft und Windows zu arbeiten. Sie forderte über die Fernwartung-Software „TeamViewer“ Zugriff auf den Rechner und bot eine Sicherheits-Software für 299 Euro an. Der Verbraucher wurde misstrauisch und brach das Gespräch ab.

Andere Betroffene haben aus Unsicherheit gezahlt und für ein Jahr Support und Virenschutz bis zu 279 Euro bezahlt. „Neben dem finanziellen Schaden, ist besonders der Eingriff in die Privatsphäre erschreckend“, sagt Körber. „Über die Fernwartung ermöglicht der Verbraucher den vollständigen Zugriff auf jede noch so kleine Datei.“ Statt einer wirksamen Sicherheits-Software können auch schadhafte Programme installiert oder private Daten ausgelesen werden. Schutz vor Maleware ist wichtig, dem Verbraucher sollte aber bewusst sein, dass diese Programme Einblick in persönliche Daten sowie über Surf- und Nutzungsverhalten im Internet geben. „Entscheidend ist daher, dass der Zugang nicht leichtfertig und unter Druck, sondern wohl überlegt und nur vertrauenswürdigen Personen gewährt wird“, so die Rechtsexpertin.

Foto: Markus Spiske

 

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