„Unsere Aufgabe ist es, morgen wieder besser zu sein als andere und morgen auch besser zu sein als heute“ - Die Hauptversammlung der Symrise AG gibt seinen Aktionären und Aktionärsvertretern nicht den kleinsten Grund zur Besorgnis
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- Kategorie: Wirtschaft
- Veröffentlicht: Donnerstag, 14. Mai 2015 09:17
In Zahlen drückt sich dies nun wie folgt aus:
Zum ersten Mal konnte die Umsatzsumme im vergangenen Jahr die zwei Milliarden Euro Grenze überschreiten. Die EBITDA-Marge, die noch nicht in Konstellation mit der neuerworbenen Diana-Gruppe steht, ist auf 21,9 Prozent gestiegen. Rechnet man nun von diesen knapp 22 Prozent Gewinn die Zinsen, Steuern und Abschreibungen ab, stehen am Ende 185 Millionen Euro Jahresüberschuss. Eine Erhöhung auf 7 Prozent!
So kam es in der Tagesordnung unter anderem zu dem Beschlussvorschlag, „75 Cent je dividendenberechtigter Stückaktie auszuschütten.“. Dieser Beschluss wurde wie alle anderen Punkte einstimmig bejaht. Ein wahrer Segen für die Aktionäre.
Nur zum Vergleich:
Der Gegenwert einer Aktie der Symrise AG betrug am 14.Mai 2010 17.55 Euro. Zwei Jahre später, am 1.Juni 2012, lag der Kurs bei 22,40 Euro. Vor fast genau einem Jahr lag der Wert einer Aktie noch bei knapp 38 Euro und aktuell hält sich der Kurs bei starken 56,65 Euro. Eigentlich gäbe es nichts zu beklagen, obgleich sich zwei Vertreter der Anteilseigner berufen sahen, den Vorstand mit zumindest einigen halbwegs kritischen Fragen zu prüfen.
Zum einen wäre da das Herstellen von Babynahrung. Zur Gedankenstütze sei gesagt, dass gegen Ende des Jahres 2013 eine Veröffentlichung der Stiftung Warentest für Schlagzeilen sorgte, von dem auch die Symrise AG betroffen war, da die Deklaration des Aromastoffes Piperonal in der Produktbeschreibung von „ Ritter Sport“ als irreführend gekennzeichnet wurde. Laut Symrise ein natürlicher Aromastoff, was jedoch aufgrund der industriellen Menge hinterfragt und von der Stiftung Warentest als chemisch hergestelltes Aroma bezeichnet wurde. Einen anschließenden Gerichtsprozess gewann die Symrise AG, die den gesamten Herstellungsprozess offenlegen und versichern konnten, sämtliche europäischen Aromenverordnungen eingehalten zu haben.
Ähnliche Vorfälle könnten nun bei der Herstellung von Babynahrung weitaus katastrophalere Folgen haben. Man sei sich bewusst, dass die Babynahrung ein sehr sensibles Thema sei zumal man auch ein sehr großer Lieferant von Bananenpüree sei. Dafür sei es selbstverständlich wichtig, wie in diesem speziellen Fall bei der Erzeugung dieses Produktes in Ecuador persönlich vor Ort zu sein und zu prüfen, ob alle Standards korrekt eingehalten werden.
Eine andere Frage bezog sich auf die Neuverschuldung durch den Kauf der Diana-Gruppe.
Die Verschuldung durch die Übernahme beläuft sich auf insgesamt 1,3 Milliarden Euro, davon sind 900 Millionen Euro weitere Fremdverschuldung und 400 Millionen Euro Kapitalerhöhungen. Der Vorstand und Aufsichtsrat sind davon überzeugt, diese Verschuldung zügig zurückzahlen zu können. Angesichts der im Vorfeld präsentierten Zahlen sollte daran auch kein Zweifel bestehen.
Fotos: kp