Sonntag, 08.09.2024
Sonntag, 05. Mai 2013 10:02 Uhr

Studienfahrt des Kurs 10/11 der Krankenpflegeschule am AGAPLESION EVANGELISCHES KRANKENHAUS HOLZMINDEN Studienfahrt des Kurs 10/11 der Krankenpflegeschule am AGAPLESION EVANGELISCHES KRANKENHAUS HOLZMINDEN

Holzminden/Berlin (r). "Menschenleben - Menschen erleben", so lautete das Motto der 5-tägigen Studienfahrt nach Berlin. 24 Auszubildende der Gesundheits- und Krankenpflege traten, in Begleitung ihrer Kursleiterin, die Reise in die Bundeshauptstadt an. Neben dem lohnenswerten Besuch im medizinhistorischen Museum der Charité, standen vor allem Programmpunkte an, die den Wert und die Würde von Menschen unserer Gesellschaft in der Vergangenheit und der Gegenwart erfahrbar machten.

Der erste Programmpunkt war ein Besuch bei „Kinder in die Mitte“. Eine Organisation, die sich um sozial und verstärkt auch um emotional benachteiligte Kinder kümmert. Hier bekommen die Kinder nicht nur eine warme Mahlzeit, sondern neben kreativen Entfaltungsmöglichkeiten, Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe auch noch die Chance ihre Persönlichkeit frei von sozialen und gesellschaftlichen Zwängen zu entwickeln.
In einem sehr ansprechenden Vortag informierte Fr. Stangl, die Initiatorin der Babyklappe am Krankenhaus Waldfriede in Berlin, von ihren Erfahrungen mit Frauen, Familien und „Babyklappenkindern“, der Zusammenarbeit mit den Behörden und verschiedene Möglichkeiten der Adoption.  Über Angebote der Jugendhilfe und Unterstützung von Obdachlosen oder von Obdachlosigkeit bedrohter Menschen berichtete die Neue Treberhilfe Berlin.

Der Besuch im Diakoniehospiz Wannsee verdeutlichte, dass ein Hospiz wirklich ein Ort ist, an dem schwerkranke und sterbende Menschen in ihrer letzten Lebensphase „leben“ können. Jedem Gast wird die Möglichkeit gegeben seinen letzten Lebensabschnitt individuell, entsprechend seiner körperlichen und psychischen Möglichkeiten zu gestalten. Aktivierende Angebote wie z.B. die Maltherapie können genauso wahrgenommen werden wie der Besuch des Therapiehundes.

Schwester Verena, die 31 Jahre in Tansania lebte, gab in ihrem Vortrag einen Einblick in das gesellschaftliche Leben und besonders die pflegerischen Tätigkeiten in Tansania. Durch den Vortrag animiert ziehen es einige SchülerInnen in Betracht, nach der Ausbildung für einige Zeit ins Ausland zu gehen. Gegensätze erlebten wir durch den Besuch der Gedenkstätte für die Opfer politischer Gewalt im 20. Jahrhundert in Potsdam. Während der NS-Zeit wurden hier Verfolgte des NS-Regimes inhaftiert, das Gerichtsgebäude wurde von 1934 -1945 vom Potsdamer „Erbgesundheitsgericht“ genutzt, um Zwangssterilisationen zu beschließen. Von 1945 – 1952 betrieb der sowjetische Geheimdienst hier ein Untersuchungsgefängnis, in den Tausende unter unmenschlichen Bedingungen inhaftiert und gefoltert wurden.

Im Vergleich dazu gab der Besuch im Otto Weidt Museum einen Einblick in den gelebten „ Deutschen Widerstand“ während der NS-Zeit. Otto Weid, Geschäftsmann, führte während des 2. Weltkrieges eine Werkstatt für Sehbehinderte und Taubstumme, die für die Herstellung von Bürsten und Besen zuständig waren. Seine ArbeiterInnen waren hautsächlich Juden. Durch seinen Einsatz, z.B. versteckte er eine vierköpfige Familie, konnte er viele von ihnen vor der Deportation bewahren.

Diese Studienfahrt verdeutlichte sowohl den politischen Einfluss auf den Wert und die Würde des Menschen, als auch das Engagement von Menschen, die sich für die Benachteiligten in unserer Gesellschaft einsetzen oder eingesetzt haben. Es war eine interessante und vergnügliche Studienfahrt. Ein Dank gilt den ausbildenden Krankenhäusern in Alfeld, Gronau und Holzminden sowie dem Evangelischen Diakonieverein Berlin - Zehlendorf e.V., die diese Studienfahrt unterstützt haben.

(Text & Foto:
AGAPLESION EVANGELISCHES KRANKENHAUS HOLZMINDEN)

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