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Mittwoch, 07. November 2012 06:34 Uhr

„Herz in Gefahr“ – Das Evangelische Krankenhaus Holzminden startet mit der Herzwoche zur koronaren Herzkrankheit „Herz in Gefahr“ – Das Evangelische Krankenhaus Holzminden startet mit der Herzwoche zur koronaren Herzk

Die Koronare Herzkrankheit (KHK) ist die häufigste Herzerkrankung. Sie ist die Krankheit, die dem Herzinfarkt vorausgeht. Die KHK entsteht dadurch, dass sich Herzkranzgefäße in einem langen schleichenden Prozess verengen, so dass die Durchblutung des Herzens behindert wird. Allein in Deutschland sind etwa 2,34 Mio. Frauen und 3,16 Mio. Männer von einer KHK betroffen.
Jährlich werden bundesweit ca. 665.000 Patienten wegen einer KHK ins Krankenhaus eingeliefert. Über 59.000 Menschen sterben an einem Herzinfarkt. Viele Menschen wissen meist gar nichts von Ihrer Erkrankung, verdrängen die Beschwerden, oder nehmen die KHK erst dann ernst, wenn es zu spät ist und bereits zum Herzinfarkt oder zur Herzschwäche geführt hat. Diesem kann man jedoch aus dem Weg gehen, denn die Erkrankung und ihre Symptome lassen sich frühzeitig erkennen und durch einen gesunden Lebensstil, durch Ausschaltung der Risikofaktoren, durch Medikamente, auch durch Kathetereingriff und Bypassoperation wirksam behandeln. Zu diesem Thema besteht großer Informations- und Aufklärungsbedarf. In den bevorstehenden Informationsveranstaltungen soll die Öffentlichkeit unter dem Motto „Herz in Gefahr“ über die Vorbeugung, Erkennung und Therapie der KHK aufgeklärt und informiert werden.

Das Gefährliche an der KHK ist, sie entsteht in einem schleichenden Prozess, der sich lange unbemerkt über Jahrzehnte hinweg entwickelt und bei dem kleine Ablagerungen in den Gefäßen (Plaques) den Blutstrom in den Herzkranzgefäßen beeinträchtigen, bevor sich die ersten Beschwerden der Angina pectoris (Brustenge) zeigen. Typisch für eine KHK sind ein Druck-, Engegefühl oder Schmerzen in der Brust, die mit Atemnot einhergehen können. Atemnot kann auch allein auftreten. Diese Beschwerden werden durch körperliche oder seelische Belastung ausgelöst: Treppensteigen, schnelles Gehen, Getränkekisten tragen, aber auch, wenn man sich aufregt. Der Schmerz kann in die Schulter, in den Kieferbereich oder in den Oberbauch ausstrahlen. Charakteristisch ist, dass er in wenigen Minuten verschwindet, wenn man auf der Treppe stehenbleibt, beim Rennen innehält, also wenn die Belastung aufhört. Viele Betroffene schieben diese Beschwerden auf das Alter oder auf die Bronchien und gehen deshalb nicht zum Arzt. Solche Beschwerden und Ursachen müssen daher frühzeitig durch einen Arzt abgeklärt und verhindert werden, um ein Fortschreiben der KHK zu verhindern. Ein Herzinfarkt entsteht, wenn eine Plaque aufreißt, sich ein Blutgerinsel bildet, dass das Gefäß verschließt.

Obwohl Alter, erbliche Belastung und Geschlecht eine Rolle spielen, ist die Hauptursache der KHK unser heutiger Lebensstil. Falsche Ernährung (z.B. zu viel Fett), Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen und Stress. Daraus entstehen die Risikofaktoren: Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung (Cholesterin) und Diabetes. Allein Rauchen erhöht das Risiko für einen Herzinfarkt bei Männern um das 3-fache und bei Frauen sogar um das 6-fache. Übergewicht, besonders wenn es bauchbetont ist, führt zu Diabetes, Bluthochdruck und erhöhten Blutfetten. Durch einen gesunden Lebensstil lässt sich die Häufigkeit der KHK enorm senken.

Blutzucker, Blutdruck und Cholesterin sollte man rechtzeitig kontrollieren, um bei krankhaften Werten gegensteuern zu können. Empfohlen wird, ab 40 Jahren Cholesterin und Blutzucker bestimmen zu lassen und den Blutdruck einmal jährlich zu messen, ab 50 Jahren halbjährlich.
Patienten mit genetischer Belastung, auch übergewichtige Kinder und Erwachsene, sollten ihre Risikofaktoren früher überwachen, da Diabetes und Bluthochdruck viel früher auftreten können.

Zum Schutz vor KHK, Herzinfarkt und Herzschwäche raten Kardiologen zu folgenden Schutzfaktoren: Regelmäßige Bewegung, Mittelmeerküche, Aus für das Rauchen, kluger Umgang mit Stress. Körperliche Aktivität bewährt sich auch in der Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Regelmäßige Ausdaueraktivitäten (z.B. flottes Gehen, Radfahren, Schwimmen) lohnen sich grundsätzlich, weil sie die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden erhöhen, den Stressabbau, das Loskommen vom Rauchen und das Abnehmen fördern. Empfehlenswert ist ein Training von 4-5-mal in der Woche von mindestens 30 Min., die Mittelmeerküche mit viel Gemüse, Salat, Obst, wenig Fleisch eher Fisch, z.B. Rapsöl, mehr Kräuter und Gewürze sind genauso wichtig und senkt das Risiko für einen Herzinfarkt deutlich und eignet sich ebenso gut zum Abnehmen, weil sie das Herz schützt und die vielen Ballaststoffe sättigen.

Sich auf einen gesunden Lebenstil einzustellen und die Risikofaktoren auszuschalten, ist die Basis jeder Therapie und nur auf einer solchen Grundlage kann eine medikamentöse Behandlung, eine Stents- oder Bypass-OP erfolgreich sein. Sind die Werte für Blutdruck, Blutzucker und Cholesterin bereits erhöht, müssen diese Risikofaktoren meist  mit Medikamenten behantelt werden. Unbehandelt zerstören sie die Gefäße und damit den gesamten Körper.

Viele große Gruppen von Arzneimitteln stehen zur Verfügung, um bei KHK vor dem Herzinfarkt zu schützen, das Fortschreiten der Krankheit zu bremsen und die Lebenserwartung zu erhöhen. Wenn Medikamente nicht mehr ausreichen, stehen die Kathetertechnik mit Stentbehandlung und die Bypassoperation zur Verfügung. Patienten mit rechtzeitig erkannter und behandelter KHK, können fast so ein Leben führen, wie gesunde Menschen.


(Pressemitteilung: EVK Holzminden)

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