Samstag, 23.11.2024
Mittwoch, 06. Mai 2015 09:50 Uhr

„Mein Leben als Profiboxer" - Mark de Mori vor seiner Titelverteidigung in Hildesheim im Exklusiv-Interview „Mein Leben als Profiboxer" - Mark de Mori vor seiner Titelverteidigung in Hildesheim im Exklusiv-Interview

Hildesheim (mm). Seit Donnerstag befindet sich Boxprofi Mark de Mori gemeinsam mit seiner Ehefrau Milijana de Mori sowie seinem Bruder Eric de Mori, welcher ebenfalls kämpfen wird, in Deutschland. Täglich schuftet er mit seinem Box-Trainer Torsten Knille für die Titelverteidigung seines WBU Schwergewichtsgürtel im Pankra-Gym. Wir haben den 33-jährigen Australier bei einem Training besucht und ein umfangreiches Interview durchgeführt.

Redaktion: „Mark, woher stammt deine Faszination für den Boxsport? Wie waren deine Boxanfänge und wie kamst du 2004 letztlich zu dem Entschluss Profi-Boxer
zu werden?"


Mark: „Ich habe australischen Football gespielt und im Alter von 13 Jahren in der Zeitung von dem zweiten Boxkampf Mike Tyson gegen Frank Bruno erfahren. Daraufhin bat ich meinen Vater diesen Kampf  mit mir in einer Sportbar zu schauen. Ich war so fasziniert von Tyson und später auch vom Schwergewicht, dass ich mir einen billigen Boxsack kaufte und auf diesen bis in die Nacht einprügelte. Schließlich meldete ich mich in einem lokalen Boxclub an. In Australien waren nur zwei Kontrahenten, die in meinem Alter geboxt haben. Diese beiden Gegner gingen gegen mich  K.O, sodass ich als 16-Jähriger bereits gegen Erwachsene
Amateurkämpfe bestritt. Ich ging in meinen elf Amateurkämpfen in drei Gewichtsklassen an den Start. Nach einer strittigen Niederlage beendete ich meine
Amateurkarriere. In diesem Kampf hatte ich die härteren Treffer, während mein Gegner mehr leichtere Treffer landete. Nach einer Pause von mehr als einem
Jahr, in welcher ich unter anderem Gewichtheben betrieb, langweilte mich das  normale Leben als Personaltrainer in meinem Fitnessstudio. Beim Zuschauen von
Boxkämpfen hat es in den Finger gekribbelte, sodass ich mich entschied professioneller Boxer zu werden."

Redaktion: „Nach deinem Debüt hast du viel in Australien geboxt und hast auch im selben Jahr gegen deinen Landsmann John Wyborn deine bis dato einzige  Niederlage einstecken müssen. Nach eineinhalb Jahren bist du nach diesem Kampf schließlich wieder an den Start gegangen. Stand zu dem Zeitpunkt deine  Karriere auf der Kippe? Wieso hast Du dir diese Zeit genommen, um schließlich durchzustarten?“

Mark: „Ich hatte keinerlei Gedanken aufzugeben. Wybron hatte viele gute Boxer vor mir ausgeknockt. Ich sehe diese Niederlage im Nachhinein als positiv an. Der Hype um mich war sehr groß, obwohl ich ein schlechter Boxer mit einem starken Punch war. Ich musste mich verbessern und habe mir ein neues Boxteam zusammengestellt."

Redaktion: „Dein Kampfrekord beträgt 28 Siege, davon 24 durch K.O., und die besagte Niederlage. Woher stammt dein Boxname "The Dominator" und seit wann
stehst du bei Don King unter Vertrag?“


Mark: „Den Boxnamen "The Dominator" gab mir mein erster Promoter von meinem Profidebüt aufgrund meines aggressiven Boxstils. Seit 2010 bin ich bei Don  King unter Vertrag. Ich habe mich sehr über die Anfrage gefreut und bin sehr stolz unter ihm Boxen zu dürfen."

Redaktion: „Am Samstag steigst du gegen den Bosnier Goran Delic in den Ring. Was weißt du über deinen Gegner und mit welcher Taktik wirst du in den Kampf
gehen?

Mark: „Goran Delic ist ein Linksausleger. Er ist leichter als ich und ein sehr beweglicher Boxer. In den ersten vier Runden wird es sicher schwierig für mich, aber danach werde ich aufgrund meiner Kraft die Vorteile auf meiner Seite haben."

Redaktion: „Wie sieht dein Box-Alltag aus? Was hast du vor dem Kampf besonders intensiv trainiert?“


Mark: „Ich trainiere einmal täglich, manchmal zweimal. Für den Kampf hab ich an diesem Rhythmus nichts geändert. Ich werde älter und dementsprechend auch
verletzungsanfälliger, wenn ich zu viel mache."

Redaktion: „Steht nach deinem Kampf in Hildesheim möglicherweise ein Titelkampf noch in diesem Jahr an. Wie weit sind die Verhandlungen mit dem Klitschko-
Management und dem Management des amtierenden WBC Weltmeisters Deontay Wilder?“


Mark: „Ich muss in meiner Position jeder Zeit für einen großen Fight bereit sein. Zunächst einmal muss ich meinen Kampf am Samstag gewinnen. Für mich ist
dieser Kampf ein großes Risiko. Wenn ich diesen nicht gewinne, werde ich keinen großen Kampf mehr bekommen. Ich schätze den Kampf gegen den amtierenden WBC Weltmeister Deontary Wilder jedenfalls als realistischer ein."

Foto: mm

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