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Samstag, 27. April 2013 11:45 Uhr

Stimmexpertin Eva Loschky begeistert bei KSB-Impulsworkshop - Von Gorillas und Quickies zum Aufwärmen Stimmexpertin Eva Loschky begeistert bei KSB-Impulsworkshop - Von Gorillas und Quickies zum Aufwärmen

Holzminden (r). Dieser Abend hat seine Spuren hinterlassen. Quickies erscheinen jetzt in einem ganz anderen Licht und Gorillas sind als neue Vorbilder etabliert. Die gut 40 Teilnehmer kennen nun „psycho-hygienische Maßnahmen“ und wissen, dass sie ihre Zeit nicht nur der Ladung, sondern vor allem auch dem Schiff widmen sollten. Was das alles zu bedeuten hat, erläuterte die quirlige Stimmexpertin Eva Loschky auf dem Impulsworkshop des Kreissportbundes im Altendorfer Hof in Holzminden.
„Wir sind sehr stolz, solch eine hochkarätige Referentin hier in Holzminden präsentieren zu können“, eröffnete Irmgard Schrader, Sportjugendvorsitzende des KSB, den abwechslungs- und lehrreichen Abend. Ihren Dank sprach sie Dr. Angela Daalmann vom Landessportbund aus, ohne dessen Unterstützung diese Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre. Knapp 40 wissbegierige Damen und einige Herren hatten den Weg in den Altendorfer Hof gefunden, um zu erfahren, wie man seine eigene Performance, Präsentation und Kommunikationsfähigkeit optimieren kann.

Und ihnen wurde sehr schnell bewusst, dass ein Workshop bei Deutschlands Expertin für den überzeugenden Auftritt etwas ganz Besonderes ist. Es dauerte nur wenige Minuten, da kamen alle das erste Mal richtig in Bewegung. „Schließlich sind wir alle nur intelligent verpackte Wassersysteme“, erläuterte Eva Loschky und machte klar, „im Sitzen sind wir also stehende Gewässer. Wer aber mit einer Rede oder einem Vortrag etwas bewegen möchte, muss sich erst einmal in Wallung bringen!“ Sprach‘s, stellte sich auf einen Stuhl und forderte zu rockiger Beatles-Musik alle auf, mal richtig „abzuzappeln“.

Diese kleinen Bewegungseinheiten spielen für Loschky eine entscheidende Rolle. „Gutes Stimmtraining ist gleichzeitig Stressmanagement“, erklärt sie. „Mit solchen psychohygienischen Maßnahmen kann man seinen Ärger abschütteln“, fordert sie die Teilnehmer auf, nichts in sich hineinzufressen. Jeder müsse dabei seine eigene Methode finden, wieder mit sich selbst befreundet zu sein. Deshalb führt sie verschiedene bewegungsintensive Übungen vor. „Haben Sie Mut zum Quickie“, gibt sie den entscheidenden Tipp, dass zur Not auch das Aufsuchen der Toilette geeignet ist, seine kleinen Turnübungen auszuführen, um sich damit auf eine Rede vorzubereiten. „Jede Minute Aktivität ist besser als gar nichts.“ Bei Ärger nach einem Telefonat helfe es zum Beispiel schon, nur einmal kräftig den Kopf zu schütteln.

Wie eminent wichtig die Stimme ist, bringt sie kurz und knapp auf den Punkt: „Die akustische Visitenkarte schlägt die optische! Unsere Wirkung hängt gut 90 Prozent von der Stimme ab.“ Da könne jemand noch so gut aussehen und souverän auftreten: „Die Begeisterung kann sich schnell in Luft auflösen, wenn sich einem beim Zuhören die Nackenhaare kräuseln.“ Die ersten drei Minuten einer Rede seien entscheidend, erläutert Loschky. Und deshalb wundert sie sich, dass die Menschen oftmals ihre ganze Energie in den Inhalt der Rede stecken. Zur Veranschaulichung wählt sie das Bild eines Schiffes. „Es wird sehr lange an der Ladung, dem Inhalt der Rede, gearbeitet, aber viel zu wenig am Schiff. Doch wenn das Schiff nicht gut gewartet ist, dann geht die Ladung mit unter.“

Wie man – um im Bild zu bleiben – das Schiff richtig auf Vordermann bringt, könne man von den Gorillas lernen. „Gorillas bereiten sich auf die Kommunikation vor: Sie halten die Knie meist etwas gebeugt. Sie kommunizieren untereinander durch Laute, Gesichtsausdrücke, Körperhaltung und Kraftdemonstration“. Klar, dass die Dozentin das nicht nur einfach als Behauptung in den Raum stellt. Schon wenig später wird der richtige Stand der Gorillas geprobt – „schließlich kann man keinen Standpunkt vertreten, wenn man sich einfach wegschieben lässt.“ Mit welcher Begeisterung alle bei den Übungen mitmachen, unterstreicht den Erfolg des einzigartigen Abends mit Eva Loschky. Weitere Infos gibt es im Internet unter: www.evaloschky.de

3 Fragen an Eva Loschky

Warum besitzt die Stimme eine so große Bedeutung?

Ihre Stimme ist das wichtigste Mittel, um im Business zu überzeugen. Wer keinen Zugang zu Stimme und Körper findet, bleibt glanzlos. Zahlreiche Studien belegen, dass die Stimme ausschlaggebend ist für den beruflichen Erfolg. Und dennoch: kaum einer schenkt ihr die Aufmerksamkeit, die sie verdient. Ihre Stimme und Ihre Sprechweise funktionieren wie ein Schlüssel. Wenn Ihre Stimme wohlklingend und lebendig ist, können Sie mit ihr die Ohren und Herzen Ihrer Gesprächspartner und Zuhörer öffnen. Wenn Ihre Stimme aber zu leise, piepsig oder gepresst, gehetzt, monoton oder undeutlich ist – dann verschließen Sie sich den Zugang zu Ihrem Gegenüber und damit auch die Türe zum Erfolg.

Wieso sehen Sie Gorillas als Vorbild?


Von den Gorillas können wir eine Menge lernen. Sie laufen zum Beispiel vor einer wichtigen Kommunikationssituation schnell auf zwei Beinen. Auch wir müssen uns auf Trab bringen, zum Beispiel einmal schnell um den Block gehen oder so lange aus den Knien heraus federn, bis der Atem in Schwung ist. Schütteln Sie sich am besten im Sinne von „igittigitt“ von Kopf bis Fuß durch. Außerdem sollten auch wir uns mit dem Klang der eigenen Stimme vertraut machen und diese aufwärmen, bevor wir an den Start gehen. Klopfen Sie sich wie ein Gorilla vor die Brust und geben Sie dazu einen Ton. Gorillas halten die Knie meist etwas gebeugt. Stehen Sie mit lockeren Knien, geben Sie das Körpergewicht auf den Vorderfuß, entspannen Sie Ihre Beckenboden- und Bauchmuskulatur. So stehen Sie fest und sicher, nehmen einen klaren Standpunkt ein und vermitteln Sicherheit, Vertrauen und Offenheit. Dieser sichere Stand ermöglicht es Ihnen,
Stress und Emotionen gelassen zu begegnen.

Wie verhalte ich mich in kritischen Situationen?


Auch hier sollten uns die völlig friedliebenden Gorillas ein Vorbild sein. Öffnen Sie sich bei Kritik, aber auch bei Lob körperlich: Atmen Sie aus, entspannen Sie den Bauch. Sie signalisieren damit Ihrem Gesprächspartner: „Ich bin offen und höre zu.“ Bei Gegenargumenten atmen Sie aus (anstatt sich mit einem anderen Argument hochzupumpen), Sie entspannen Ihren Bauch, dann bedanken Sie sich für den Einwand oder wiederholen das Argument mit Ihren Worten. Der Partner fühlt sich wahrgenommen und wertgeschätzt. Und diese Wertschätzung ist sehr wichtig.


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