NNH-FightNight: Rattenfänger schlägt Lokalmatador K.O. - Kerimov und Thes feiern Titelgewinne
- Details
- Kategorie: Sport
- Veröffentlicht: Sonntag, 18. September 2016 03:19
Holzminden (mm). Zum dritten Mal jährte sich nun schon die NNH-FightNight in der Holzmindener Stadthalle. Vor vollen Rängen ereigneten sich insgesamt elf Kämpfe, bei welchen sich hauptsächlich die Favoriten durchsetzten. Das "Auswärtsspiel" in Holzminden konnte allerdings der Hamelner Tobias Wittkopf gegen den Lokalmatador Denis Töns für sich entscheiden.
1. Kampf Cruiserweight 4 Runden
Rashid Raad (Frankfurt) 11 Kämpfe 8 Siege 6 KOs - Todor Ilic (Kroatien) 27 Kämpfe 4 Siege 3 KOs
Raad ging als Favorit in das Duell und dominierte das Geschehen. Der amtierende WBU International Champion hatte es besonders auf den Körper seines Kontrahenten abgesehen. Mit einem harten Körpertreffer schickte Raad den Kroaten Ilic bereits in der ersten Runde zu Boden. Dieser konnte sich noch in die zweite Runde retten, in welcher schließlich Schluss gewesen sein sollte. Raad traf Ilic mit einem harten Körpertreffen, von welchem er sich nicht mehr erholen konnte. Damit baute der 36-jährige Frankfurter seinen Kampfrekord auf 9 Siege aus.
2. Kampf Middleweight 4 Runden
Logmen Bairamov (Georgien) 16 Kämpfe 12 Siege 6 KOs - Uladzimir Kharkevich (Weißrussland) 6 Kämpfe 2 Siege 2 KOs
Der Georgier begann vor dem Holzminder Publikum wie die Feuerwehr, doch noch in der ersten Runde konnte sich Bairamov gut gefangen und ebenfalls gute Hände ins Ziel setzen. Auch in den folgenden drei Runden ging es ziemlich ausgeglichen zu, doch auf den Punktrichterzetteln konnte Kharkevich mit besseren Treffer punkten und damit das Duell durch Punktsieg für sich entscheiden.
3. Kampf Kickboxing Super Middleweight 3 Runden
Dennis Knäbe (Halberstadt) 16 Jahre 1 Kampf 1 Sieg - Lohrenz Grün (Hildesheim) 17 Jahre 3 Kämpfe 2 Siege
Richtig Action boten die Küken dieser Veranstaltung im Ring. Grün, der für das Pankra Gym an den Start ging, war Knäbe boxerisch deutlich überlegen und setzte bereits in der ersten Runde klare Treffer, denen Knäbe standhielt. In der zweiten Runde ging Knäbe zweimal zu Boden und rettete sich in die vermeintliche dritte Runde. Nach einem kurzen Gespräch in der Ringpause brach Mustafa Erenay den Fight schließlich ab.
4. Kampf Female Lightweight 6 Runden
Hasna Tukic (Regensburg) 10 Kämpfe 6 Siege 5 KOs - Kristina Jeftenic (Bosnien) 4 Kämpfe 0 Siege
Auch diesmal hat es für die Bosnierin nicht zum Sieg gereicht. Sie konnte der 21-jährigen Deutschen in diesem Kampf nicht das Wasser reichen. Von Beginn an dominierte Tukic das Geschehen und landete zu Beginn des Kampfes einen harten Schlag im Gesicht von Jeftenic. Sie schüttelte sich kurz und hielt den Schlägen stand. Dennoch musste sie nach einem Körpertreffer angezählt werden. Auch in der zweiten Runde stellte Jeftenic ihre Nehmerqualitäten unter Beweis. Tukic zeigte ein vielseitiges Boxen und durfte sich über einen KO-Sieg in Runde 3 freuen.
5. Kampf WBU SemiPro Super Middleweight World Title 6 Runden
Sasa Radovic (Serbien) 12 Kämpfe 8 Siege 5 KOs - Christoph Teege (Hildesheim) 7 Kämpfe 7 Siege
Verhalten gingen es die beiden Kontrahenten in der ersten Runde an. Doch in der zweiten Runde taute der Quizbox-Weltmeister auf und landete erste gute Kombinationen an den Körper und den Kopf des Serbens. In der dritten Runde zeigte Teege, dass er Radovic an den Boden bekommt. Und das gleich zweimal. Nach einer Kombination machte Teege schließlich in der vierten Runde die Weltmeisterschaft perfekt.
6. Kampf Heavyweight 6 Runden
Alexander Frank (Frankfurt) 10 Kämpfe 10 Siege 10 KOs - Ivo Bilic (Kroatien) 2 Kämpfe 1 Sieg 1 KO
Auch hier hatte der favorisierte Boxer von Beginn an alles unter Kontrolle. Frank zeigte eine starke erste Runde mit vielen Körpertreffern, die Bilic wegsteckte. In der zweiten Runde war es dann um ihn geschehen. Frank knockte ihn aus und baute seine makellose Bilanz auf 11 Siege und 11 KOs aus.
7. Kampf Cruiserweight 6 Runden
Marco Martinjak (Kroatien) 29 Kämpfe 5 Siege 2 KOs - Sotirios Georgikeas (Frankfurt) 16 Kämpfe 15 Siege 13 KOs
Der boxende Anwalt aus Frankfurt begann in der Runde, wie der Kroate auch, verhalten. Sie beschnupperten sich, doch dann explodierte Georgikeas. Mit einer krachende Linken auf die Leber beförderte er Martinjak zu Boden. Dieser rappelte sich noch einmal auf, doch nach dem zweiten Niederschlag sollte für ihn schließlich auch Schluss gewesen sein.
8. Kampf Interim WBU Light Heavyweight European Title 12 Runden
Bosko Misic (Kroatien) 14 Kämpfe 10 Siege 10 KOs - Ata Dogan (Türkei) 55 Kämpfe 15 Siege 5 KOs
Ein wahres Kämpferherz zeigte der Underdog in diesem Fight. Hochfavorisiert ging der Kroate in diesen Kampf und begann auch stark. Er besaß die bessere boxerische Anlage und bereite seine Schläge behutsam vor, während Dogan auf Konter aus war. In der dritten Runde erlitt Dogan einen Cut unter dem Auge und in der vierten Runde musste der Türke stehend angezählt werden. Misic bekam Dogan einfach nicht zu Boden, welcher sich Runde für Runde wacker schlug, sodass dieses Duell über die volle Distanz ging. Misic siegte nach Punkten und ist damit neuer Interims-Titelträger.
9. Kampf WBU Thaiboxing Light Heavyweight World Title 5 Runden
Toni Thes (Halberstadt) 75 Kämpfe 62 Siege 35 KOs - Ivan Sakic (Bosnien) 45 Kämpfe 32 Siege 15 KOs
Der amtierende Europarmeister aus Halberstadt konnte das Duell gegen den Bosnier nach zwei Runden durch KO für sich entscheiden. Bei dieser Sportart ist das Clinchen und das Benutzen der Knie erlaubt. Der Einsatz des Ellenbogens ist hierbei allerdings untersagt. Nachdem Thes in der ersten Runde einmal zu Boden ging und insgesamt in diesem Duell viel geclincht wurde, machte Thes mit einem harten Kick an das Bein des Bosniers bereits in Runde 2 alles klar. Im Anschluss ließ er sich vom Publikum ordentlich feiern.
10. Kampf Interim WBU Super Middeleweight World Title 12 Runden
Sadam Sascha Kerimov (Weissenfels) 15 Kämpfe 15 Siege 15 KOs - Sergey Guljakevich (Weißrussland) 46 Kämpfe 42 Siege 17 KOs
Favorit Kerimov erwischte eine ganz starke erste Runde, in der er unter Beweis stellte, was sein Kampfrekord auch andeutete. Er setzte Guljakevich mit guten Körpertreffern zu und boxte überlegt. In der zweiten Runde bereitete Guljakevich seine linke Schulter große Probleme, sodass er kurzzeitig einmal zu Boden ging. In der Folgezeit boxte er einarmig mit wilden Schwingern. In der dritten Runde bestand Guljakevich darauf nach einem Niederschlag weiterzuboxen, doch Ringrichter Mustafa Erenay entschied nach einem weiteren Niederschlag den Kampf abzubrechen. Damit baute Kerimov seinen Kampfbilanz weiter aus und darf sich von nun an WBU Interims-Weltmeister im Super Mittelgewicht nennen.
11. Kampf SemiPro Superfight Cruiserweight 4 Runden
Nun kam es zu dem Kampf, auf den die meisten gewartet hatten. Lokalmatador Denis Töns stand dem Hamelner Tobias Wittkopf im Kampf um die Ehre gegenüber. Denis Töns legte in der ersten Runde gleich los als gäbe es kein morgen mehr. Er setzte Wittkopf, der Größenvorteile hatte, mit Körpertreffern zu, doch war in seinen Aktion zu wild. Dieser wilde Kampfstil sollte ihm in Runde 3, wie es Wittkopf bei der Pressekonferenz angekündigt hatte, zum Verhängnis werden. Töns kannte in diesem Kampf selbstbewußt nur den Vorwärtsgang und fing sich eine harte Rechte, die ihn auf die Bretter schicken sollte. Somit konnte sich Wittkopf, trainiert von Profitrainer Torsten Knille, beim Auswärtsspiel in Holzminden durchsetzen.
[imagesizer path="images/stories/zzz_galerie/nnh-boxen" mode="0" width="160"]
Fotos: mm