Scherfose träumt von Amsterdam
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- Kategorie: Sport
- Veröffentlicht: Donnerstag, 19. Mai 2016 20:56
„Das ist das erste Ziel. Ohne 7900 Punkte werde ich es definitiv nicht schaffen“, sagt Scherfose. Die drei besten deutschen Zehnkämpfer fahren zu den Olympischen Spielen. Rico Freimuth, Kai Kazmirek und Arthur Abele dürften im August in den Flieger nach Rio de Janeiro steigen. Für die besten vier bis sechs deutschen Zehnkämpfer endet die Reise Anfang Juli in Amsterdam bei der EM. „Die Athleten, die in Amsterdam starten, dürfen in Rio nicht mit dabei sein“, erklärt der 24-Jährige, der somit viele Starter hinter sich lassen muss.
Bei seiner aktuellen Verfassung dürften einige Bestzeiten wackeln. Scherfose meint: „Ich bin besser in Form als je zuvor. Jetzt muss ich trotzdem noch fünf bis zehn Prozent drauf packen. Zwei bis drei Bestleistungen traue ich mir zu.“ Einen richtigen Ausreißer darf er sich nicht leisten. Oft verzeichnete der Athlet der LG Weserbergland in der Vergangenheit Probleme im Hochsprung. Mindestens 1,90 Meter peilt Scherfose trotzdem fest an. Doch bis zu dieser Disziplin stehen drei andere Wettkämpfe auf dem Programm.
100-Meter-Sprint zum Auftakt
Los geht es um 11.15 Uhr mit dem 100-Meter-Sprint. Hier liegt Scherfoses Bestzeit bei 11,00 Sekunden. „Das Stadion in Marburg ist sehr offen. Ich muss gucken, wie die Bedingungen sind. Wenn alles passt, dann ist so eine Zeit möglich“, meint der 24-Jährige, der unter anderem auf den Zehnkampf-Europameister von 2012, Pascal Behrenbruch, trifft. Bereits um 12 Uhr steht Weitsprung (Bestleistung 7,22 Meter) auf dem Programm, um 13.30 Uhr folgt Kugelstoßen (Bestleistung 14,71 Meter), ab 15 Uhr Hochsprung (Bestleistung 1,94 Meter) sowie abschließend der 400-Meter-Lauf (Bestleistung 50:54 Sekunden) um 17.15 Uhr.
Einen Tag später geht’s mit dem 110-Meter-Hürdenlauf (Bestleistung 14,11 Sekunden) um 10.30 Uhr wieder los. Das weitere Programm: Diskuswerfen (11.45 Uhr/Bestleistung 43,70 Meter), Stabhochsprung (14 Uhr/Bestleistung 5,00 Meter), Speerwerfen (16 Uhr/Bestleistung 50,64 Meter) sowie dem 1500-Meter-Lauf (18 Uhr/Bestleistung 4:34;79 Minuten).
Großer Rückhalt aus der Heimat
Scherfose ist bereits seit diesem Donnerstag in Marburg. Am Freitagmorgen will er eine perfekte Vorbereitung fortsetzen. Die Stadt in Hessen sei ein gutes Pflaster. Dort hat der Spitzenathlet aus dem Kreis Höxter bereits seine Qualitäten bei einem Länderwettkampf gegen die USA unter Beweis gestellt. „Es ist ein richtig geiles Stadion mit Blick auf das Schloss“, beschreibt er. Auf eine große Unterstützung kann er sich verlassen. Familie, Freunde, Bekannte und auch seine Freundin sind mit dabei. Sie alle setzen auf den Mann mit Bart und Zopf.
Das Georg-Gaßmann-Stadion ist für dieses Großereignis auf Hochglanz gebracht worden. Die Kunststoffbahn ist mit Hochdruckreinigern gesäubert, die Anlagen und Wurfgeräte überprüft und optimiert worden. Insgesamt über 40 Kampfrichter und Helfer sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Es ist alles vorbereitet für einen tollen Qualifikationswettkampf. Und Patrick Scherfose ist mit dabei. Über Marburg nach Amsterdam – das ist sein großer Traum.