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Sonntag, 15. März 2015 11:48 Uhr

WhatsAppmanie und Facebookphobia: Was geht das Eltern an? WhatsAppmanie und Facebookphobia: Was geht das Eltern an?

Dassel (red). Fast 200 Eltern folgten am Donnerstag, 12.März, der Einladung zu einer Vortragsveranstaltung nach Dassel, die von der Elternvertretung und dem Förderverein der Paul-Gerhardt-Schule zusammen mit der Schule ausgesprochen wurde. „Fehlen uns in der Medienerziehung die Vorbilder?“ Mit dieser Frage stieg Referent Moritz Becker in seinen Vortrag ein und bejahte sie zunächst, denn „Es gab früher eben kein Internet, keine Mobiltelefone, keine virtuellen Gruppen. Niemand hat uns gezeigt, wie man damit umgehen soll. Wie sollen wir jetzt unseren Kindern zeigen, was richtig ist?“

Die Jugendlichen seien den Erwachsenen in Sachen „Internet und Technik“ meist weit voraus. Von ihrer Neugierde und Unbefangenheit bei der Nutzung neuer Medien könnten wir uns auch etwas abschauen. Moritz Becker, selbst Vater von zwei Kindern, weiß, wovon er spricht. Als Mitarbeiter von Smiley, einem  Verein der Schulen und Eltern in der Medienpädagogik unterstützt, hat er täglich mit ratlosen Eltern zu tun, deren Kinder die Geräte kaum noch aus der Hand legen.

In humorvoller und anschaulicher Weise machte Becker den Eltern Mut: Auch wenn sich die Medienwelt stark verändert habe, seien die Bedürfnisse von Jugendlichen jedoch gleich geblieben. So seien die Wünsche nach positiver Wahrnehmung, Anerkennung und Spaß  etwas, das jede Mutter und jeder Vater auch aus der eigenen Jugend gut kenne.

Jugendliche, die viel negative Kritik in Schule und Familie bekämen, suchten sich dann eben in sozialen Netzwerken oder bei Computerspielen Erfolgserlebnisse. Dass daraus auch schnell soziale Tragödien werden könnten (z.B. Cyber-Mobbing, Suchtverhalten, Schulversagen), sei eine Kehrseite, die die Jugendlichen in ihrer Unbefangenheit kaum bedenken würden. Becker rät Eltern sich bei der Begleitung ihrer Kinder an ihrem Bauchgefühl und eigenen Vorbildern aus Jugendzeiten zu orientieren. Zudem sei die Nähe zum Kind entscheidend.

„Zeigen Sie Interesse am dem, was Ihr Kind macht, fragen Sie immer wieder nach und geben Sie Orientierung, trauen Sie sich, Grenzen zu setzen. Erziehung macht eben nicht immer Spaß.“ Wenn sie den Eindruck hätten, dass das Kind von allein nicht mehr in der Lage sei, das Spielen oder Chatten zu beenden, dann müssten die Eltern dafür dringend sorgen. Das sei ihre Pflicht.

Wenn das Kind jedoch von selbst Geräte abschalte oder zur Verwahrung abgebe, sei dies ein gutes Zeichen. Solche Kinder müsse man nicht maßregeln. Natürlich sollten Eltern selbst Vorbilder sein und ihre Freizeit möglichst häufig ohne Bildschirm verbringen.

„Im Internet gibt es kein Radiergummi!“ Unter diesem Motto stand am Vormittag ein Vortrag von Polizeihauptkommissar Thomas Sindram von der Polizeidienststelle Northeim/ Osterode, den er anlässlich eines Treffens von Grundschullehrerinnen der umliegenden Gemeinden mit den Klassenlehrerinnen des fünften Jahrgangs der PGS gehalten hat.

Bei dem Runden Tisch konnten sich die Pädagoginnen über ihre alten beziehungsweise neuen Schützlinge austauschen. Auch hatten die Schülerinnen und Schüler später Gelegenheit, ihre ehemaligen Lehrerinnen zu begrüßen. Die Bläserklasse sorgte für den musikalischen Rahmen. Erfreulicherweise spielen bei den Fünftklässlern noch gelebte Sozialkontakte die Hauptrolle. Von WhatsAppmanie und Facebookphobia war bei dieser Begegnung keine Spur zu sehen. Die Wiedersehensfreude war groß.

Foto: PGS-Dassel

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