„Aus aller Welt - Ehemalige berichten“ Kulturwissenschaftlerin setzt Vortragsreihe an der Paul-Gerhardt-Schule Dassel fort
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Donnerstag, 20. November 2014 10:13
Obwohl sie sich zuerst noch nicht sicher war, welcher Studiengang sie anspricht, entschied sie sich letztendlich für den oben genannten Studiengang, da er viele ihrer Interessen, wie Sprache, Kulturgeschichte und Medien vereinte. Die zu den Geisteswissenschaften gehörenden Kulturwissenschaften beschäftigen sich als interdisziplinärer Studiengang dabei mit allen Bereichen des kulturellen Lebens. Dazu zählt unter anderem die Alltags-, Ess- und Baukultur, außerdem fungiert sie als Schnittstelle von vielen Themenfeldern. Die ehemalige Schülerin erläuterte überdies ihren persönlichen Studienaufbau, welcher Kulturtheorie und Interkulturelle Studien sowie Sprache und Kommunikation als Hauptfächer umfasste. Zu ihren Nebenfächern zählten Kulturvermittlung und Kulturorganisation und die Grundlagen der Rechts-/Wirtschaftswissenschaften. Nina Melching verwies anschließend auf die zu erlangenden „Soft Skills“, welche Selbstorganisation und -disziplin sowie Eigeninitiative umfassen und auch im späteren Berufsleben von nicht unerheblicher Bedeutung sind.
Aber auch andere Fähigkeiten konnte sie während des Studiums erwerben: So wurde das Handwerk des wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt, welches mit dem kritischen Hinterfragen des Gelesenen einhergeht. Die intensive Allgemeinbildung stellte aber auch für Nina Melching eine ganz persönliche Bereicherung dar, da sie so stets ihren Horizont erweitern konnte. Nach abgeschlossenem Studium standen für sie sehr viele Möglichkeiten im Berufsleben offen, weil sich die Kulturwissenschaften, anders als manch andere Studiengänge, nicht auf besondere Berufe spezialisieren. Theoretisch war so eine Arbeit im Bereich der Wissenschaft und Forschung, des Marketings, der Projektkoordination, der Öffentlichkeitsarbeit oder natürlich auch in der Kulturbranche möglich, wobei bei letzterem Praktika bereits im Studium von Vorteil sind.
Nina Melching allerdings entschied sich nach ihrem Studium für eine Karriere an der Universität, wo sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin auch jetzt noch tätig ist. Auf Grund ihres Interesses am Lesen gerade schwieriger Texte beschloss sie überdies, selbstständig im Bereich Lektorat und Korrektorat zu arbeiten. Zudem absolvierte sie eine Ausbildung als Schreibberaterin für akademisches Schreiben, um nach der Promotion in der Schreibdidaktik arbeiten zu können. Da Nina Melching an der Universität tätig ist, stellte sie den Schülerinnen und Schülern gegen Ende ihres Vortrags noch einmal ihr Arbeitsumfeld mit Vor- und Nachteilen vor. Als äußerst positiv beschrieb sie den großen Freiraum, der es ihr ermöglicht, eigene Ideen zu verwirklichen. Natürlich zählen auch ein guter Verdienst sowie flexible Arbeitszeiten und ein lebendiges und angenehmes Arbeitsumfeld dazu. Befristete Arbeitsverträge allerdings, die Planungsunsicherheit und Risiko mit sich bringen, seien die Kehrseite dieses Berufsweges. Durch den informativen Vortrag bekamen die Schüler einen ausführlichen Einblick in das Studium der Kulturwissenschaften und die anschließenden Berufsmöglichkeiten. Letztendlich konnte sie auch bei Schülerinnen und Schülern, die erst einmal kein Interesse für dieses Studium hatten, wichtige Informationen über ein Studium und seine Anforderungen geben.
Foto: PGS