Montag, 25.11.2024
Mittwoch, 16. Juli 2014 08:10 Uhr

Green Building-Studierende aus Holzminden überzeugen Experten mit Energiesparkonzept - Umweltschule KGS Bad Lauterberg kann mit regenerativen Energien und alternativer Dämmung viel Geld sparen Green Building-Studierende aus Holzminden überzeugen Experten mit Energiesparkonzept - Umweltschule KGS Bad L

Holzminden (r). Studierende des Holzmindener HAWK-Studiengangs Green Building haben gemeinsam mit Schülern der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Bad Lauterberg Vorschläge zur Energieeinsparung des Schulkomplexes entwickelt. Besondere Aufmerksamkeit fand bei der Präsentation der Projektergebnisse vor der Schulleitung, Lehrern, Schülern und Gästen aus Wirtschaft und Politik ein Konzept: Es sieht eine Veränderung des Wandaufbaus vor, bei der alternative Dämmmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen verwendet werden. Außerdem schlägt es eine Fassade aus heimischen Hölzern vor, die die bestehende Plattenfassade ersetzt und somit einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz sowie zur Nachhaltigkeit bietet.


Mit der Realisierung dieses Konzepts würde nicht nur der Mindest-Standard gemäß Energieeinsparungsverordnung (EnEV) 2014 erzielt, sondern zudem ein wesentlicher Beitrag zur nachhaltigen Sanierung der bestehenden Schulgebäude nach dem Green Building-Standard geleistet. Dies entspricht in hervorragender Weise der Ausrichtung der KGS als Umweltschule, beschreibt Prof. Dr. Wessel Gehlker von der Holzmindener HAWK-Fakultät Management, Soziale Arbeit, Bauen, der das Projekt begleitet. Projektbetreuer von Seiten der KGS war Horst Wiedenbrügge.

Allein durch die alternative Dämmung ließen sich gemäß der Simulationsauswertungen der Studierenden erhebliche Energieeinsparungen erzielen, die eine entsprechende Modernisierungsmaßnahme wirtschaftlich werden ließe. Weitere Vorschläge betreffen die Gebäudetechnik einschließlich der Umstellung der Wärmeerzeugungsanlage, der Wärmeverteilung, der Lüftungsanlage sowie moderne Beleuchtungs- und Heizungsregelungsanlagen, die die Gebäudenutzung einbeziehen.

Zur Deckung des Eigenstromverbrauches und der Wärmegrundlast empfehlen die Studierenden eine Blockheizkraftwerkanlage (BHKW) mit einer elektrischen Leistung von 20 kW. Hierbei sei es gelungen die jährlichen Einsparungen bereits in dieser ersten, von HAWK-Studierenden erstellten Projektstudie zu ermitteln, betont Gehlker. Das Konzept überzeugte schon während der Präsentation, da die möglichen Einsparungen überraschend hoch ausfallen können. Vertreter der Energieversorger Harzenergie und der Stadtwerke Bad Lauterberg zeigten schon großes Interesse an der Umsetzung dieses Vorschlages zur Energie- und Kosteneinsparung.

Schüler der KGS hatten bereits in einem Vorprojekt Themen des Umwelt- und Klimaschutzes untersucht und darüber im Rahmen einer Energieausstellung infomiert. Die Kooperation mit den Holzmindener Green Building-Studierenden erweiterte nun dieses Projekt. Angeleitet von den Studierenden nahmen die Schüler anschließend in einem ersten Schritt für eine Bestandsaufnahme die Gebäudedaten auf. Dafür führten sie verschiedene Messungen durch und stellten Geometriedaten zusammen.

In einem zweiten Schritt untersuchten sie dann die Gebäudenutzung. Dafür erarbeiteten die Schüler detaillierte Nutzungspläne der Klassen- und Arbeitsräume. Diese Pläne dienten dann als Grundlage für energetische Analysten. Mit Hilfe von Simulationsprogrammen wurden anschließend die thermischen Gebäude- und Nutzungszustände betrachtet sowie energetische Analysen durchgeführt.

Aus den gesammelten Erkenntnissen zogen die Studierenden mit den Schülern dann ihre Schlüsse und entwickelten Konzeptideen für die Optimierung der Gebäude. Dass eine Variante bei den Experten besonderen Anklang fand, freute  natürlich die Beteiligten und spricht für den hohen Ausbildungsstandart im Studiengang Green Building, bestätigt Gehlker. KGS-Lehrer Horst Wiedenbrügge bedankte sich ganz herzlich für die sehr gute Zusammenarbeit mit Gehlker und seiner Studierendengruppe: „Ich würde mich sehr freuen, wenn wir das begonnene Projekt weiterführen könnten.“

Die beteiligten HAWK-Studierenden des Studienganges Green Building sind: Lucas Daneshmand, René Groél, Lennart Heilen, Patrick Kaase, Björn Kapitza, Andrej Klaus, Artur Kobita, Steffen Meyer, Martin Richter, Natalja Till, Sergey Uss, Gerrit von Bargen, Marcel Weiß und Arne Wichern

Foto: HAWK

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