Montag, 25.11.2024
Freitag, 06. Juni 2014 09:32 Uhr

Gelungene Drittortbegegnung: Paul-Gerhardt-Schülergruppe trifft Gruppe aus Frankreich Gelungene Drittortbegegnung: Paul-Gerhardt-Schülergruppe trifft Gruppe aus Frankreich

Dassel/Mulhouse (r). Die Klasse 9B begab sich vom 19.5. bis zum 23.5. in Begleitung ihrer Klassenlehrerin Uta Möllers sowie Ulla Feiste auf neue Wege: die Drittortbegegnung. Im Rahmen dieser besonderen Form der Klassenfahrt bzw. des Schüleraustausches trafen sich 29 PG-Schüler mit 21 Schülern des Collège François Villon (Mulhouse) zu einem mehrtägigen Aufenthalt und gemeinsamen Projekten. Die französische Schülergruppe wurde von ihren Lehrern Nicolas Orsini, Pierre Nouxet und Christelle Burg begleitet. Unterstützt wurde diese Begegnung durch das Deutsch-Französische Jugendwerk. Das im Allgäu gelegene Füssen war der Ort der Begegnung. Mögliche Sprachschwierigkeiten konnten bereits am ersten Abend bei einem gemeinsamen Spaziergang durch das Städtchen abgebaut werden.


In den nächsten Tagen folgten unterschiedliche Aktivitäten, bei denen sich Schüler und Lehrer immer wieder austauschten. Für die Ausflüge nutzten beide Gruppen gemeinsam den Bus und den zusätzlich angemieteten Kleinbus. Bei dem geführten 2,5-stündigen Rundgang in der KZ-Gedenkstätte Dachau stand das Schicksal der Häftlinge im Zentrum. Durch den „Weg der Häftlinge“ wurde exemplarisch deren Weg ins Lager, ihr Leben im Lager, ihr Weg in den Tod oder in die Befreiung durch Berichte, Zeichnungen, Biographien und den authentischen Ort eindrücklich vermittelt. Die vor der Fahrt in den Fächern Französisch und Deutsch erarbeiteten Stadtführer dienten beim Besuch der Münchner Innenstadt als gute Informationsquelle. Die Instrumentalisierung des Sports durch die Nationalsozialisten sowie die hinter der sportlichen Kulisse vorangetriebene Militarisierung und Aufrüstung lernten beide Gruppen in der Dauerausstellung „Die Kehrseite der Medaille“ – IV. Olympische Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen 1936“ anhand von Originalmaterialien wie Filmen, Plakaten und Briefen im ehemaligen und heutigen Olympia Skistadion kennen.

Die anschließende Wanderung durch die 700 m lange Partnachklamm, mit ihren in den Felsen gesprengten Stollen und Durchgängen, beeindruckte aufgrund der sagenhaften Naturkulisse. Immer wieder wurden „Selfies“ gemacht. Am Ende des Aufstieges lockte das tiefer gelegene Flussbett und die gesamte Gruppe tummelte sich mit viel Freude an der Partnach. Von der Jugendherberge ging es zu Fuß zum ab 1869 für den bayerischen König Ludwig II. als idealisierte Vorstellung einer Ritterburg aus der Zeit des Mittelalters errichteten Märchenschloss Neuschwanstein. Der kürzeste und steilste Weg führte zum Eingangsplateau vor dem Schloss. Vor beeindruckender Kulisse wurde (mal wieder) ein Gruppenfoto gemacht; die freischwebende und transparente Aussichtsplattform hat die gesamte Gruppe gut getragen.

Eine Besichtigung der Schlossinnenräume schloss sich an, ebenso eine Begehung der filigranen, in 90 m über der Pöllatschlucht verlaufenden Marienbrücke mit ihren teilweise durchbiegenden Holzdielen. Der Rückweg ins Tal enthielt unerwartet Steigungen, die die gesamte Gruppe bravourös meisterte und am Ende waren ca. 21 km zurückgelegt. Der angedachte Filmabend wurde spontan durch einen von allen Schülern gemeinsam organisierten Tanzabend ersetzt. Der Herbergsvater räumte den Musikkeller frei, Technik, Musik und Knabbereien wurden organ isiert. Während der gesamten Woche lernten sich die Schüler kennen und tauschten sich zu unterschiedlichen Themen aus. Bei sportlichen Aktivitäten wie Fußball oder Tischtennis, beim Tanzabend und bei den Wanderungen sowie den Besichtigungen wurden Kontakte geschlossen. Je nach Sprachkenntnissen in deutsch oder französisch oder einfach „mit den Händen“. Nach einer ereignisreichen Woche können nun die bereits vor der Reise begonnenen und während der Fahrt entstandenen Kontakte vertieft weitergeführt werden.

Foto: PGS Dassel

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