Montag, 25.11.2024
Freitag, 16. Mai 2014 10:45 Uhr

Die Sucht kennt keine Altersgrenze - Veranstaltung wird mit großem Interesse angenommen Die Sucht kennt keine Altersgrenze - Veranstaltung wird mit großem Interesse angenommen

Holzminden (r). Auf großes Interesse stieß die Veranstaltung des Seniorenservicebüros (im Senioren- und Pflegestützpunkt) des Landkreises Holzminden, die in Kooperation mit der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention der STEP in Holzminden und dem Familienzentrum Holzminden durchgeführt wurde. Ulrike Haberer, Leiterin der Fachambulanz für Alkohol- und Medikamentenabhängige der STEP in Hannover referierte zum Thema und stellte deutlich heraus, dass Sucht im Alter ein bislang unterschätztes Problem darstellt, dem es in angemessener Weise zu begegnen gilt. Aufgrund der demografischen Entwicklung gewinnt das Thema in unserer Gesellschaft zunehmend an Bedeutung.


Ulrike Haberer veranschaulichte, dass ältere Menschen für bestimmte Konsumformen besonders empfänglich sind. Sie können schleichend in eine Abhängigkeit geraten, ohne dass ihr Umfeld dies bemerkt. Es ist schwierig abzuschätzen, inwieweit Medikamente und Alkohol bei älteren Menschen hilfreiche Mittel zur Bewältigung des Alltags und zur Erhaltung der Lebensqualität sind und wann sie beginnen, Alltag und Lebensqualität zu beeinträchtigen. Darüber hinaus tragen ältere Menschen ihr persönliches lebensgeschichtliches Konsummuster für Tabak- und Alkoholmissbrauch, aber auch für den Missbrauch von Medikamenten oder illegalen Drogen, mit in das Alter hinein. Wiederlegt ist die Ansicht, dass abhängige Menschen mit dem Älterwerden einfach aufhören, süchtiges Verhalten zu zeigen. Auch im Pflegealltag wird aufgrund mangelnder Kapazitäten und fehlender Fachkompetenz das Thema Sucht ausgeblendet.

Es ist davon auszugehen, dass die Zahl der älteren Abhängigkeitskranken in den nächsten Jahren zunehmen wird. Die Probleme werden größer und der Bedarf  nach einer adäquaten gesundheitlichen und sozialen Versorgung komplexer. Es ergeben sich ganz neue Bedarfe nach effektiven Präventionsstrategien für das  mittlere und höhere Alter. Die wichtigste Voraussetzung, damit Suchtprävention im Alter gelingen kann, ist die Enttabuisierung dieses Themas und die Sensibilisierung für die wachsende Problematik. Dass dies in Holzminden gelungen ist, zeigte die rege Diskussion, die sich im Anschluss an den Vortrag entwickelte.  Auch gesellschaftliche Umdenkungsprozesse sind nötig: Vorurteile, Einstellungen und Haltungen gegenüber dem Alter müssen überprüft und verändert werden. Die Altersphase darf nicht nur defizitär bewertet werden; Lebensfreude und Vielfalt gehören nicht nur der Jugend. Es lohnt sich, über neue Rollen und spezifische Kompetenzen für ältere Menschen nachzudenken.

Foto: Landkreis Holzminden

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