Rechtsanwalt setzt Vortragsreihe an der PGS Dassel fort
- Details
- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Mittwoch, 04. Dezember 2013 07:23
Wölky vertiefte in seinem Vortrag ebenso die drei Basiselemente des allgemeinen Jurastudiums. Dazu zählen das Zivilrecht, welches sich mit Streitigkeiten von Zivilpersonen untereinander befasst, das Verwaltungsrecht, das die Gesamtheit aller die staatliche Verwaltung regelnden Rechtssätze beinhaltet, und das Strafrecht, ein Rechtssystem, was Verhaltensweisen normiert und bestimmte Handlungen mit einer Strafe verknüpft.
Während des Studiums beschäftigte sich der ehemalige PGS-Schüler zusätzlich an einem kriminologischen Institut mit einem Projekt, dessen Ergebnisse sogar eine Gesetzesänderung herbeiführten. 2005 stieg er mit der Erstzulassung als Rechtsanwalt ins Berufsleben als Partner in einer Sozietät in Berlin ein. Seit Anfang 2012 arbeitet er als Partner in der Kanzlei Gercke/Wollschläger, einer der drei Top-Kanzleien zum Wirtschaftsstrafrecht im Raum Köln.
Sein Tätigkeitsgebiet bezieht sich dabei auf organisierte Kriminalität, Kapitaldelikte (Mord- und Totschlag) und das Wirtschaftsstrafrecht. Interessant wurde dann die Schilderung einzelner Fälle, in der er auch spezielle Verteidigungsstrategien erläuterte. Besondere Aufmerksamkeit erregte bei den Schülern natürlich die teilweise hohe Vergütung. Die Euphorie klang jedoch schnell ab, als Wölky das Thema der Arbeitszeiten und Belastungen aufgriff. So muss von einer hohen Arbeitsbelastung von 12 Stunden und mehr für erfolgreiche Anwälte ausgegangen werden, sodass natürlich viel Durchhaltevermögen, wie auch schon im Studium, verlangt wird.
Zwar müsse man als Verteidiger relativ moralfrei sein, da Deutschland ein Rechtsstaat sei, allerdings seien auch für ihn persönlich manche Delikte nicht vertretbar. Dazu zählen beispielsweise die Vertretung von Nazis. Unabhängig von der Fachrichtung merkte der Referent an, dass Anstrengungen nicht automatisch zu Erfolg führten. Auch warf er die Frage auf, ob das heutige Studium nicht zu verschult sei, um genügend Lebenserfahrung zu sammeln.
Text & Foto: PGS Dassel (Silvana Bertram, Lorena Herbst und Merle Hoffmann)