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Sonntag, 30. Juni 2013 11:52 Uhr

Zwischenbilanz – Mobile Jugendarbeit als kreisweites ergänzendes Angebot der Jugendarbeit Zwischenbilanz – Mobile Jugendarbeit als kreisweites ergänzendes Angebot der Jugendarbeit

Landkreis Holzminden (r). Kurz vor den Sommerferien haben die Verantwortlichen eine Zwischenbilanz zu der Einführung der Mobilen Jugendarbeit als kreisweites Angebot gezogen. Seit dem 01.01.2013 sind die Teams der Mobilen Jugendarbeit in allen Städten und Dörfern des Landkreis Holzminden unterwegs – finanziert aus Mitteln der Weserberglandplans und der Kreisjugendpflege des Landkreis Holzminden. Landrätin Angela Schürzeberg begrüßte die Anwesenden und betonte, dass die Mobile Jugendarbeit Kontakte zu Jugendlichen herstellt, die durch andere Formen der Jugendarbeit und Jugendhilfe nicht erreicht werden können. Mit der Einführung der Mobilen Jugendarbeit als kreisweites Angebot und als aufsuchende Form der Jugendarbeit kann mehr Jugendlichen Zugang zu außerschulischer und schulischer Bildung ermöglicht werden. Für die STEP gGmBH, die Träger der Mobilen Jugendarbeit im Landkreis Holzminden ist, war der zuständige Fachbereichsleiter Lennart Westermann aus Hannover angereist, um sich von der guten Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Holzminden und der Mobilen Jugendarbeit der STEP vor Ort überzeugen zu können. Der Fachbereichsleiter stellte dar, dass die STEP gGmbH sowohl Träger von Angeboten der Suchthilfe als auch der Jugendhilfe sei. Gerade der Jugendhilfebereich expandiere sehr stark. Kreisjugendpflegerin Andrea Berger-Nowak erläuterte, dass die Mobile Jugendarbeit ein ergänzendes bedarfsgerechtes Angebot der Jugendarbeit im ländlichen Raum sei und nur da eingesetzt werde, wo auch die offene Jugendarbeit von den Samtgemeinden oder der Stadt vorgehalten werde.

Jugendarbeit ist vielfältig und die Jugendarbeit der Vereine und Verbände, die kommunale und offene Jugendarbeit, Jugendinitiativen und die Mobile Jugendarbeit sind  unterschiedliche Formen der Jugendarbeit. Diese unterschiedlichen Formen der Jugendarbeit ergänzen sich gegenseitig, kooperieren an den Schnittstellen und sind miteinander vernetzt.

Es ist ein gesetzlicher Auftrag  für die Vielfalt von Jugendlichen eine Vielfalt von Angeboten vorzuhalten, um möglichst viele Jugendliche mit einem bedarfsgerechten Angebot zu erreichen.

Damit werden sowohl Bildungschancen erhöht, als auch Prävention als frühzeitige Intervention ermöglicht und  zivilgesellschaftliches Engagement von Jugendlichen unterstützt und gefördert. Jugendarbeit ist außerschulische Bildung.

Klaus Biemelt als Leiter der Fachstelle Sucht Holzminden/Alfeld der STEP erinnerte an den Impuls für die Mobile Jugendarbeit aus dem Präventionsrat Landkreis Holzminden in 2007 im Zusammenhang mit der Problematik des sogenannten Komasaufens von Jugendlichen.  Wie wichtig die Arbeit mit den Jugendlichen ist, machen die Biographien aus der Suchtkrankenhilfe deutlich. Je niedriger das Einstiegsalter beim Konsum von Alkohol ist, desto größer ist die Gefahr von Sucht und Abhängigkeit im Erwachsenenalter.

Landrätin Angela Schürzeberg ist wichtig, es erst gar nicht so weit kommen zu lassen und mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen sowie Alternativen aufzuzeigen. Bei ihrem letzten Besuch in einer Suchthilfeeinrichtung im Landkreis Holzminden sei ihr erneut deutlich geworden, dass Ersatzmedikamente als Hilfe zum Ausstieg eben nur einen Ersatz darstellten. Alkohol sei eine Alltagsdroge und gerade bei Jugendlichen sei der Gruppendruck beim Konsum ein entscheidender Faktor. Gerade in ländlichen Regionen müsse man sich um Jugendliche kümmern und das  rechtzeitig!

Die Streetworker der STEP Diana Fiedler und Nikolas Schnipkoweit stellten die Teamaufteilung und die Einsatzgebiete der Teams vor. Das Team Nord ist für die Einheitsgemeinde Delligsen, die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf und die Alt-Samtgemeinde Bodenwerder mit Diana Fiedler und Denis Türkmen zuständig. Das Team Süd mit Nicolas Schnipkoweit und Ina-Marie Zarnikow ist in den Samtgemeinden Boffzen und Bevern, der Alt-Samtgemeinde Polle und der Stadt Holzminden unterwegs.

Die Streetworker sind mit 4 Stellen und je 75% Arbeitszeit für den gesamten Landkreis zuständig.

Mit der Ausweitung als kreisweites Angebot erkunden die Streetworker in den Ortschaften  auf Straßen und Plätzen wo Jugendliche sich aufhalten. Wichtig sind auch die  Ansprechpartner und Strukturen vor Ort – z.B. Vereine, Schulen, Kirchen, Runde Tische oder Präventionsräte als Netzwerke und ganz wichtig auch interessierte Bürgerinnen und Bürger, die sich für Jugendliche engagieren.

Die Kernfragen sind immer, wie können Jugendliche, die bisher nicht erreicht werden konnten erreicht werden und wie an bereits bestehende Angebote für Jugendliche heran geführt oder welche Eigeninitiativen und Ideen der Jugendlichen können weiter gefördert und wie unterstützt werden? Wo sind Jugendliche unterwegs? Wie können die Streetworker Kontakt aufnehmen? Sie arbeiten zielorientiert – welche Probleme gibt es vor Ort, z.B. bei der Freizeitgestaltung? Was fehlt Jugendlichen um ihre Freizeit gut gestalten zu können, insbesondere in den kleinen Orten. In Polle beispielsweise ist das Team Süd im Rahmen von Land Zukunft in einem Partizipationsprojekt eingebunden.

Aus den Erfahrungen der 4- jährigen Modellphase weiß Fachstellenleiter Klaus Biemelt, dass ein hoher Erwartungsdruck auf den Streetworkern der Mobilen Jugendarbeit lastet, die Probleme der Jugendlichen vor Ort zu lösen. Die Beziehungen zu den Jugendlichen  aufzubauen brauche genauso Zeit, wie das Vertrauen der Bürger in die Arbeit der Street-worker zu gewinnen.

Die kontinuierliche Evaluation der STEP und der Qualitätsentwicklungsprozess der von Kreisjugendpflegerin Andrea Berger-Nowak für die gesamte Jugendarbeit durchgeführt wird, machen die Erfolge der Mobilen Jugendarbeit deutlich.

Die Mobile Jugendarbeit hat  sich in den letzten Jahren als erfolgreiche Kooperation von STEP und Landkreis Holzminden bewiesen. Fachbereichsleiter Lennart Westermann von der STEP Hannover ist beeindruckt von der guten Kooperation und der erfolgreichen Arbeit.

Landrätin Angela Schürzeberg zeigt sich zuversichtlich hinsichtlich der weiteren Finanzierung und weiß, dass Nachhaltigkeit und Stabilität für die Arbeit mit Jugendlichen entscheidend ist.

Text/Foto: Landkreis Holzminden

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