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Montag, 06. Mai 2013 07:21 Uhr

Verboten, verfolgt, vergessen - Vortrag über das Ende der Arbeiterbewegung 1933 Verboten, verfolgt, vergessen - Vortrag über das Ende der Arbeiterbewegung 1933

Boffzen (r). Mit der Zerschlagung der Arbeiterbewegung im Weserbergland 1933 beschäftigt sich ein Vortrag, den Dr. Wolfgang Schäfer am Dienstag, dem 14. Mai 2013 um 19.00 Uhr im Glasmuseum Boffzen, Bahnhofstraße 9 C hält. Die Industriegemeinden des Weserberglands waren zu Beginn der 1930er Jahre keine Hochburgen der Nationalsozialisten. Das lag vor allem daran, dass hier die Organisationen der Arbeiterbewegung stark verankert waren und sich den Aufmärschen der braunen Bürgerkriegsarmeen widersetzten. Nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler begann auch in dieser Region eine systematische Verfolgung von Sozialdemokraten, Kommunisten und Gewerkschaftern. Vor allem im Landkreis Holzminden entfesselten die Nationalsozialisten im Frühjahr 1933 eine Orgie der Gewalt. Der Holzmindener Buchdrucker Karl Poth (1895 - 1960) war den neuen Machthabern besonders verhasst, weil er sowohl im Braunschweiger Landtag, als auch in zahlreichen Versammlungen vor einer Diktatur Hitlers gewarnt hatte. SS- und SA-Mitglieder misshandelten den Sozialdemokraten, der nach dem Zweiten Weltkrieg zum Bürgermeister und Landrat gewählt werden sollte, am 21./22. März 1933 mit einer derartigen Brutalität, dass er jahrelang arbeitsunfähig war. Andere Wortführer der Arbeiter wurden für Wochen und Monate in verschiedenen Gefängnissen bzw. im KZ Moringen inhaftiert.

Dr. Wolfgang Schäfer (Bodenfelde) arbeitet als Sozialforscher und Museumspädagoge. Er veröffentlichte Bücher zur Regional- und Sozialgeschichte. Die Veranstaltungsreihe „Gegen das Vergessen“, in deren Rahmen der Vortrag angeboten wird,  erinnert an die nationalsozialistische Machtübernahme vor 80 Jahren. Veranstalter sind der Heimat- und Geschichtsverein Holzminden, die Kreisvolkshochschule Holzminden sowie der Sollingverein und das Stadtarchiv Holzminden.

(Text: KVHS Holzminden)

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