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Dienstag, 30. April 2013 07:03 Uhr

Verleihung des Umweltschutzpreises 2012/2013 durch den Landkreis Holzminden Verleihung des Umweltschutzpreises 2012/2013 durch den Landkreis Holzminden

Kreis Holzminden (hei). Wer sich um Arten- und Biotopvielfalt, Umwelt- und Klimaschutz sowie Wertschöpfung für die Region verdient gemacht hat, wurde in diesem Jahr mit dem Umweltschutzpreis 2012/2013 des Landkreises Holzminden bedacht. Landrätin Angela Schürzeberg verlieh den Preis nun im Kreishaus. In einer seiner Sitzungen hatte der Ausschuss für Bauen, Umwelt und erneuerbare Energien als Thema für den diesjährigen Umweltschutzpreis das Motto "Biologische Vielfalt und regionale Wertschöpfung" festgelegt, wozu es insgesamt drei Bewerbungen gab:

Der Verein zur Förderung des Roten Höhenviehs im Weserbergland e.V. ist einer davon. Neben ihm auch die Hobbyimkerei Sebastian Kreplin sowie die Ölmühle Ottensteiner Hochebene GmbH & Co. KG. Die drei Preisträger erhielten nun je eine Urkunde und ein Preisgeld in Höhe von 350 Euro. Aus aktuellem Anlass wurde der Anfang der Verleihung jedoch zunächst um ein paar Minuten verschoben. Die Landrätin war gerade vor Beginn davon unterrichtet worden, dass ihr Amtskollege, Landrat Rüdiger Butte, in seinem Büro im Kreishaus Hameln erschossen worden war. Die Landrätin, sowie alle Anwesenden  im Sitzungszimmer, waren tief betroffen und fassungslos. Der Verstorbene wurde von ihr als wunderbarer Mensch bezeichnet, der immer freundlich, zugewandt und motivierend war. Es ging allen spürbar nahe und es wurde von allen Anwesenden mit fünf Minuten der Besinnung an Rüdiger Butte gedacht.

Nach der Begrüßung schließlich würdigte Landrätin Schürzeberg die drei Preisträger, die sich auf ihre Weise um die Arten- und Biotopvielfalt, Umwelt- und Klimaschutz und Wertschöpfung für die Region verdient gemacht haben. Die Landrätin hob hervor, dass der Umweltpreis seit 1987 vergeben wird; die ersten Jahre jährlich und ab 1994 alle zwei Jahre. Er ist ausgeschrieben für Vereine, Verbände, Einzelpersonen, Schüler/innen und Schülergruppen. Mit der Vergabe soll ein Anreiz gegeben werden, umweltfreundlich aktiv zu sein. Um eine größere Resonanz zu erzielen hat man den Umweltschutzpreis 1999 zum ersten Mal unter ein Motto gestellt.

Zum Thema „Biodiversität und regionale Wertschöpfung“ in diesem Jahr schließlich sind die drei Bewerbungen eingegangen. Die Landrätin, die den drei Preisträgern Urkunde und Scheck überreichte, sprach ihnen Dank und Anerkennung für ihre Kreativität, ihr Engagement um Biodiversität und Wertschöpfung für die Region aus und dafür "den Landkreis voran zu bringen in seiner Vielfältigkeit und Herrlichkeit". In allen drei Fällen, stellte Angela Schürzeberg heraus, sei die Verbindung zur Landwirtschaft gegeben, stünden am Ende der Produktionskette regionale Produkte und Menschen dahinter. Ohne das starke Engagement des einzelnen Bürgers für Nachhaltigkeit, wäre vieles im Landkreis gar nicht mehr vorhanden.

Die Preisträger:

Der Verein zur Förderung des Roten Höhenviehs im Weserbergland e.V., der durch seinen Vorsitzenden Friedrich  Stapel aus Grave vertreten wurde, hat sich der Landschaftspflege mit Rotem Höhenvieh und dessen Vermarktung verschrieben. Dies geschieht beispielsweise durch entsprechende Beweidung des artenreichen Grünlands, Kalkmagerrasen und Streuobstwiesen in der Rühler Schweiz. Wie Friedrich Stapel berichtete, halten im Landkreis derzeit 20 Mitglieder rund 150 Tiere, davon 70 weibliche Zuchttiere, zur Landschaftspflege und Erhaltung einer alten Haustierrasse. Durch die nachhaltige Landnutzung und artgerechte Tierhaltung wird das Fleisch u.a. von einem Fleischer in Hannover vermarktet. Von dort kommen Busladungen mit Hannoveranern in das Weserbergland, die sich überzeugen wollen, wo und wie die Tiere hier leben. Stapel lobte den Landkreis und die untere Naturschutzbehörde und dankte ihnen im Namen des Vereins.

Die Hobbyimkerei Sebastian Kreplin steht beispielhaft für eine Reihe von Hobbyimkern im Landkreis. Die Landrätin ist selbst begeisterte Honigesserin und gab an, "ohne Bienen ist alles gar nichts". Sebastian Kreplin ist zweiter Vorsitzender im Imkerverein Holzminden e.V. und vermarktet seinen Honig direkt in der Region im Hausverkauf und ebenso auf Märkten im Umland. Er vergrößert die lokale Bienenpopulation durch das Züchten neuer Völker, die Bienen sorgen so für Bestäubung und damit den Erhalt der regionalen Pflanzenarten. Die Bienen produzieren pro Volk stolze 20 Kilogramm Honig als Endprodukt. Kreplin, der seine Bienenvölker auf dem Horstberg bei Holzminden beheimatet hat, verlor durch den strengen und langen Winter zwei seiner insgesamt fünf Völker. Sebastian Kreplin vermittelte den Anwesenden mit Fotos die Arbeit mit den Bienen, bis hin zur Herstellung des Honigs. Um die Bevölkerung über die Imkerei aufzuklären, leitet er u.a. eine Imker-AG in Eschershausen.

Die Ölmühle Ottensteiner Hochebene GmbH & Co. KG als dritter Preisträger, vermarktet Rapsöl, das  zu 100 % aus regionaler Rapssaat produziert wird. Die Errichtung der rund eine Millionen Euro teuren Anlage wurde durch Unternehmen aus der Region bewerkstelligt. Landwirte vor Ort beteiligen sich, durch Rapsanbau eine "Vermaisung" in der Kulturlandschaft zu verhindern. Das Rapsöl aus Ottenstein ist nach IFS Food Version 5 "Higher Level", ein Nachhaltigkeitsaspekt, zertifiziert. Die 55 Teilhaber des Unternehmens können auf eine Auszeichnung seiner Speiseöl-Produktion blicken, die 2010, 2011 und 2012  zum „Kulinarischen Botschafter Niedersachsens“ ernannt wurde. Am Tag können in der Ölmühle rund 8.000 Liter Rapsöl zu Speiseöl verarbeitet werden, das ergibt 16.000 Flaschen von hoher Qualität. Manfred Weiner, Bürgermeister von Ottenstein und Beiratssprecher sagte dazu: "Wir kämpfen jeden Tag um den Bestand der Ölmühle. Wir sind in einer schwierigen Phase, aber wir lassen uns nicht entmutigen". Denn zurzeit 45 Cent Steuern pro Liter Öl "macht uns auf dem Markt total uninteressant", so Weiner. Man habe 130.000 Liter Rapsöl in den Tanks, die man nicht loswerde.

Alle Preisträger freuten sich über die Würdigung ihrer Arbeit und gaben an, sich auch künftig im Bereich Umweltschutz aktiv zu beteiligen.


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