Fast 1 Mio. Euro Sanierungskosten: Ausbau der „Kleinen Lehmke“ in Stadtoldendorf hält Bürger und Verantwortliche in Atem
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Samstag, 02. Februar 2013 09:10
Denn bis in die 50er Jahre existierte hier eine Mülldeponie, welche auf die Bodenbeschaffenheit einen maßgeblichen Einfluss gehabt haben soll. Bei gewöhnlichen Straßensanierungen beträgt die Tiefe der Auskofferungsarbeiten zwischen sechzig und achtzig Zentimetern, im Falle der Kleinen Lehmke soll die Tiefe des auszukoffernden Erdreiches jedoch ungleich höher liegen. Hier soll der Untergrund entsprechend verstärkt werden müssen, um eine erneute Absackung zu verhindern. Dieser Punkt soll sich nach Angaben der Anwohner empfindlich auf die Gesamtkosten auswirken, mit denen sie nun absolut nicht einverstanden sind. Somit hat diese Angelegenheit in der jüngsten Vergangenheit zwischen den Verantwortlichen der Stadt und den Anwohnern zu erheblichem Diskussionsbedarf geführt. Seitens der Stadt hatte man deshalb bereits frühzeitig Anwohnerversammlungen durchgeführt, doch mit genauen Kosten konnte man seinerzeit noch nicht aufwarten. In der Regel trägt bei solchen Entsorgungs- und Verdichtungsmaßnahmen der Eigentümer, somit die ehemalige Deponie, die gesamten Kosten. Doch dies sieht man bei der Stadt anders. Man habe schon zu Beginn diverse Testbohrungen an verschiedenen Stellen in Auftrag gegeben, teilweise sogar gebaggert. Hinweise, die auf eine Kontamination hindeuten, habe man dabei aber nicht gefunden, so Stadtdirektor Wolfgang Anders im Gespräch mit der Weser-Ith News.
Doch daneben lässt noch eine weitere Sache die Anwohner nicht mehr in Ruhe. Die Straße gehört der Stadt, doch nicht alle Kosten werden allein durch sie getragen. Sie werden nach der Straßensatzung auf die Anlieger umgelegt, das allein ist aber keine Neuigkeit. Doch soll die Kleine Lehmke allein als reine Anliegerstraße mit geringem Verkehrsaufkommen betrachtet werden, unverständlich für die Anlieger. Denn dann müssten die Anlieger 75% der anfallenden Kosten tragen, die Stadt würde 25% übernehmen. Eine Kostenverteilung, die bei den Anwohnern für blankes Unverständnis sorgt, sehen sie sich selber doch eher in der Situation durch die Schule und den damit verbundenen Busverkehr sowie die Sporthalle und die zahlreichen Sportereignisse an einer Straße mit einer öffentlichen Einrichtung und einem starken Verkehrsaufkommen zu wohnen. Dies hätte zur Folge, dass die Stadt 60% der Kosten tragen müsse, die Anwohner nur 40%. In den bisherigen Bauausschusssitzungen fühlten sich die Anwohner daher mit ihrem Anliegen unverstanden, zu viele Fragen blieben für sie unbeantwortet. Die Bürger vor Ort haben sich deshalb bereits juristischen Beistand gesucht um zu prüfen, inwieweit eine Kostenbeteiligung verpflichtend ist. Doch auch die Stadt hat ihre Ansicht bereits rechtlich prüfen lassen, sie soll den Bürgern nun noch einmal schriftlich mitgeteilt werden, heißt es aus dem Rathaus.
Weiterhin warteten die Anwohner bislang noch auf die Gesamtkosten, die nun seitens der Stadt auf Nachfrage der Weser-Ith News mit 950.000,00 Euro beziffert wurden. „Wir wollen neben der Kleinen Lehmke 2013 im nächsten Jahr auch den Rumbruchsweg ausbauen, die gemeinsame Ausschreibung soll jetzt starten“, so habe es erst Mitte dieser Woche der Verwaltungsausschuss der Stadt beschlossen. Doch erst nach erfolgter Ausschreibung könne man mit genauen Zahlen kalkulieren, heißt es weiter, denn die rund eine Million Euro Ausbaukosten sind zunächst nur der Planungsansatz. Straßenausbaubeiträge jedoch sollen sowohl für die Kleine Lehmke, als auch später den Rumbruchsweg erhoben werden.
Die Weser-Ith News wird auch zukünftig über den Fortgang in dieser Angelegenheit in vollem Umfang berichten.