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Dienstag, 29. Januar 2013 16:48 Uhr

Diesel statt Super getankt: Schäden an rund 20 Fahrzeugen durch Tankstellen-Fehler Diesel statt Super getankt: Schäden an rund 20 Fahrzeugen durch Tankstellen-Fehler

Stadtoldendorf (rus). Es ist später Freitagnachmittag, der 18.01.2013, Ralf S. ist mit seinem Fahrzeug auf dem Weg von Lenne nach Höxter unterwegs. In Stadtoldendorf wird das Fahrzeug noch einmal mit Super vollgetankt, bevor es gleich weiter geht. Doch schon nach wenigen Kilometern stockt der Motor bei einem Überholversuch, an der Lobacher Kreuzung schließlich geht das Fahrzeug plötzlich aus. Wenige Kilometer weiter ist dann endgültig Schluss, gerade hatte es noch gereicht, um beim Autohaus Vatterott in Holzminden auf den Hof zu rollen. Vermutlich ein Fehler in der Technik, hieß es zunächst. Als kurze Zeit später jedoch ein weiteres Fahrzeug mit letzter Kraft anrollt, ist es Gewissheit: Hier handelt es sich nicht um ein technisches Problem, sondern um das Betanken mit falschem Kraftstoff. Doch den Fahrzeugführen kann man in diesem Fall keinen Fehler nachweisen, sie haben alles richtig gemacht. Denn passiert war etwas eigentlich technisch Unmögliches, mit fatalen Folgen. In der Stadtoldendorfer Tankstelle TAS kam es zu einer Fehlbefüllung eines unterirdischen Großraumtanks mit Super-Kraftstoff, in den unbewusst mehrere Liter Diesel gelangten. Somit hatte jeder, der kurze Zeit nach der Befüllung an den Zapfhähnen Super tankte, auch einen geringen Anteil an Diesel mit im Fahrzeugtank. „Eigentlich ist dieses technisch nicht möglich“, so die Betreiberfirma Mönneke Mineralöle GmbH & Co. KG aus Delligsen auf Nachfrage der Weser-Ith News, doch aufgrund der witterungsbedingt unterbrochenen Baustellenarbeiten an der Tankstelle, der Neueinrichtung eines Tanks und nicht beendeter Installationsarbeiten konnte es zu dem Missgeschick kommen. Bei der Betankung durch den Fahrer des Tanklastzuges gelangten so unwissentlich mehrere Liter Diesel in den unterirdischen Tank. Bis zu 15% Dieselanteil sollen in dem Gemisch schließlich enthalten gewesen sein. „Wäre es ein höherer Anteil gewesen, hätte es weitaus schlimmere Folgen für die Fahrzeuge gehabt, bis hin zu kapitalen Motorschäden“, so regionale Kfz-Werkstätten.

Die Werkstätten hatten schließlich mit den Auswirkungen zu tun, in fast allen Fällen reichte aber eine Reinigung der Kraftstoffleitungen und einfaches Abpumpen des Fahrzeugtanks aus. In Einzelfällen mussten hingegen auch Filter ausgetauscht und weitere Motorbestandteile repariert werden. Denn schon eine geringe Menge an Fremdkraftstoff kann Leitungen und wichtige Motorteile schädigen oder gar zerstören, wissen die KFZ-Spezialisten. Trotz des schnellen Sperrens der betroffenen Zapfsäulen hatten innerhalb einer Stunde knapp 20 Fahrzeuge das falsche Kraftstoffgemisch getankt, bis die Tankstellenbetreiber durch Werkstätten und Fahrer schließlich auf den Fehler aufmerksam gemacht wurden. Die aufgetretenen Fahrzeugschäden, dessen Gesamthöhe noch ungewiss ist aber im fünfstelligen Bereich liegt, werden durch die Versicherung der Betreiberfirma reguliert. „Die Schäden an den Fahrzeugen werden übernommen, darüber hinaus werden wir uns auch noch einmal bei allen für die Unannehmlichkeiten entschuldigen“, so Geschäftsführer Eike Mönneke im Gespräch mit der Weser-Ith News.

Im Durchschnitt fielen nach Angaben des Unternehmens für die Reparaturen rund 300 Euro pro Fahrzeug an, hinzukommen Kraftstoffkosten sowie die Reinigung der Tankstelleneigenen Anlage. Die Verunreinigung in den Tanks der Tankstelle mussten nämlich durch eine Spezialfirma gereinigt werden, das darin enthaltene Restkraftstoff-Gemisch wurde wieder über eine Raffinerie dem Kreislauf zugeführt und somit fachgerecht weiter verarbeitet. „Die Schadensursache ist nun behoben, technisch ist eine ähnliches Missgeschick nicht mehr möglich“, so Mönneke.


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