„Patientin Charlottenstift“ in Stadtoldendorf könnte gesunden
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Dienstag, 20. November 2012 00:22
Mögliche Patienten für eine ambulante Aufnahme sind verunsichert. „Die Leute sind zurückhaltend und denken, es sei hier schon alles geschlossen“, sagt Dorit Scharf, Innendienstleiterin der Physiotherapie. Und dieses Szenario ist nicht mehr allzu fern: Bis 30.November 2012 soll es noch weitergehen, dann müsse nach Lage der Dinge auch den noch tätigen acht von ehemals 15 Therapeuten in der Physiotherapie gekündigt werden, erklärt Scharf die schwierige Situation.
Mietvertrag und Kassenzulassung sind dabei zwei wichtige Kriterien für einen möglichen Weiterbetrieb. „Insbesondere die bisherigen Gespräche mit den Krankenkassen waren mehr als schwierig“, schildert der Innenminister seine steten Bemühungen, doch noch eine Lösung zu finden.
Zusammen mit Stadtoldendorfs Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Anders will Uwe Schünemann das Charlottenstift nicht seinem Schicksal überlassen. Im Gespräch mit dem leitenden Arzt der Chirurgie, Dr. Roman Czornik, konnte Schünemann feststellen, dass noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind. „Das Krankenhaus ist immer noch gefragt“, stellt Dr. Czornik fest, „es gibt viele Patienten, die sich von mir operieren lassen möchten.“
Aber die Nachsorge der Patienten in Stadtoldendorf, auch aus anderen Krankenhäusern, ist ein weiteres, großes Problem. Hier will Schünemann eine Kooperation mit dem Evangelischen Krankenhaus in Holzminden ebenso prüfen lassen wie Möglichkeiten für weitere Fachärzte für ein „Medizinisches Versorgungszentrum Stadtoldendorf“. Und genau hier sieht auch Dr. Czornik die besten Möglichkeiten für eine Gesundung der „Patientin Charlottenstift.“ „Sie müssen ein medizinisches Zentrum haben, um zukünftig als Mediziner arbeiten zu können, möglichst an einem Standort“, sagt Dr. Czornik. Auf die Frage von Schünemann, wie viele seiner Mitarbeiter in der Chirurgie bleiben wollen, kommt die Antwort selbstsicher: „Alle“!
Ein klares Votum also für Stadtoldendorf und eine Motivation für den Innenminister, auf dem Krankenhaus-Ergometer weiterhin kräftig in die Pedale zu treten: Uwe Schünemann hat vor 48 Jahren im Charlottenstift das Licht der Welt erblickt.
(Text & Foto: Erwin Beckmann)