Mittwoch, 07. November 2012 06:41 Uhr
Augenärztlicher Notdienst jetzt nur noch in Göttingen Augenärztlicher Notdienst jetzt nur noch in Göttingen
Augenärztlicher Notdienst jetzt nur noch in Gött
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Kategorie: Region Aktiv
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Veröffentlicht: Mittwoch, 07. November 2012 06:41
Seit dem 1. September ist der augenärztliche Bereitschaftsdienst für Holzminden im Zuge einer Zusammenlegung durch die KV Göttingen gestrichen worden, trotz des großen Engagements örtlicher Augenärzte für eine ortsnahe Versorgung. Bei augenärztlichen Notfällen außerhalb der Sprechzeiten sind die Einwohner des Landkreises Holzminden nun gezwungen die Augenklinik der Uni Göttingen aufzusuchen! Das bedeutet eine Anfahrt von deutlich über einer Stunde und rund 70 km einfacher Wegstrecke. Bislang wechselten die Dienstbereiche entsprechend der Arztsitze und waren nur selten in einem ähnlichen Entfernungsbereich. Die Notfallsprechstunde in Göttingen wird von einem großen Dienstkreis aller Augenärzte Südniedersachsens komfortabel am Samstag und Sonntag zw. 08.30 und 13.30 bedient, in der auch nur eine geringe Inanspruchnahme erfolgt. Diesen Zustand der ausschließlichen Notfallversorgung in Göttingen halten Augenärzte im Kreis Holzminden für inakzeptabel, da für viele Menschen die weite Anfahrt nicht zu bewältigen ist, was sich regelmäßig jeden Montag und Donnerstag in den Praxen durch eine überlaufene Sprechstunde ausdrückt mit entsprechenden gesundheitlichen Folgen! Es wurde vorgeschlagen, den Dienstkreis für Holzminden mit jenem von Hameln- Pyrmont zusammenzuschließen, was lt. Bereitschaftsdienstordnung völlig unproblematisch wäre und zu einer deutlichen Besserstellung der Versorgung führen würde. Zusätzlich könnten die Kollegen im Dienstkreis Hameln-Pyrmont entlastet werden, da hier nur 11 Augenärzte den Dienst verrichten, während es in Göttingen stolze 36 sind. Leider wurde dieser Antrag mit dem Hinweis auf weite Fahrtstrecken zu den Außenbezirken abgelehnt (alle deutl. unter der Entfernung von Stadtoldendorf/Holzminden nach Göttingen). Diese Entscheidung können wir (auch als Bürger) nicht akzeptieren, da wir
- nirgends in Deutschland einen Versorgungsbereich kennen, der ähnlich weite Entfernungen zumutet,
- glauben, dass nach der Zusammenlegung des Apothekendienstes nun auch eine entsprechende Reduzierung der fachärztlichen Versorgung angestrebt wird
- hierbei den Sicherstellungsauftrag der KVN verletzt sehen
- nicht nachvollziehen können warum für Bürger anderer Landkreise (Hess. Oldendorf, Springe, Bad Münder auch Göttingen) die Entfernung nach Stadtoldendorf nicht vertretbar sei
- nicht nachvollziehen können. Warum die Augenärzte aus dem Landkreis Holzminden in Göttingen Patienten überwiegend dieses Einzugsbereiches versorgen aber die Notfallversorgung vor Ort ausbleibt!
Im Falle einer Inanspruchnahme des augenärztlichen Bereitschaftsdienstes, z.B. nach einer Verletzung, wird der hilfesuchende Patient per Zeitungsanzeige oder Anrufbeantworter lediglich an die Göttinger Adresse verwiesen. Die meisten Menschen fühlen sich in einer solchen Situation alleingelassen und empören sich über die Kommunalpolitik oder die Ärzte, die es leider aber nicht zu verantworten haben. Sowohl die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf als auch der Landkreis Holzminden haben sich bereits beim Ministerium über diesen Zustand beschwert. Weitere Gespräche zwischen Ministerium und den Ortsverbänden der Parteien sind vorgesehen. Unterschriftenlisten liegen in den Arztpraxen und Rathäusern aus. Die Weser-Ith News wird auch an dieser Thematik weiter dran bleiben und exklusiv berichten!
(Text: Hadjian Foto: ser)