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Dienstag, 06. Juni 2017 22:07 Uhr

Auf Grenz- und Schnatgang in Merxhausen: Jugendfeuerwehr und Geschichtsverein gemeinsam auf historischen Spuren Auf Grenz- und Schnatgang in Merxhausen: Jugendfeuerwehr und Geschichtsverein gemeinsam auf historischen Spure


Merxhausen (rus/red). Es war die dritte gemeinsame  Veranstaltung des Heimat- und Geschichtsvereins aus Heinade, Hellental und Merxhausen mit der Jugendfeuerwehr Merxhausen zum Thema Grenze. Nach theoretischem und  praktischem Teil folgte nun die Kür in Form eines Schnatganges.

Schnat oder Schnadegänge wurden früher von unseren Vorfahren durchgeführt, um sich den genauen Grenzverlauf zu merken. Besonders die Jugend sollte sich den Verlauf einprägen, denn nicht immer war die Grenze so gut versteint wie im Hellental und bei Merxhausen. Vvielmehr folgte diese den Bachläufen und Bergrücken. Auch beispielsweise alleinstehende Bäume wurden als Landmarken gesetzt und anerkannt. Entgegen dem damals üblichen Brauch „so dan von 2 Jahren zu 2 Jahren hinkünftig fortzufahren“ wurde allerdings dieses Mal kein Kind oder Jugendlicher der Jugendfeuerwehr über den Grenzstein gelegt, um mit einem Schlag auf den Podex sich den Standort auf ewig zu merken.

Vielmehr begleiteten die Jugendlich die stattliche Anzahl von „Grenzgängern“ bei sommerlichem Wetter längs der ehemaligen Territorialgrenze des Herzogtums Braunschweig und des Königsreichs Hannover. Freigelegt und geputzt durch den Heimat- und Geschichtsverein Heinade, Hellental und Merxhausen und die Jugendfeuerwehr strahlten diese mit den eingemeißelten Buchstaben KH (Königreich Hannover) und HB (Herzogtum Braunschweig) aus Sollingsandstein im frischen Grün der Felder und Waldränder.

Während Patrick Schäfer, stellvertretender Leiter der Jugendfeuerwehr, Fahrdienst leistete, erläuterte Rolf Clauditz, Vorstandsmitglied und Sprecher des Arbeitskreises Merxhausen, die geschichtlichen Abläufe an einzelnen Stationen, ging aber auch auf die damaligen sozialen Verhältnisse mit Massenarmut und existenzieller Not  ein. Wilderei und Schmuggel von Zucker, Tabak und Salz waren neben der Wilderei eine Möglichkeit, in dieser kargen Landschaft zu überleben.

Zurück im Dorfgemeinschaftshaus wurde die erlebte Praxis durch einen Vortrag von Frau Dr. Gudrun Pischke, Institut für Historische Landesforschung der Uni Göttingen und Vorsitzende der AG Südniedersächsische Heimatforschung, zum Thema „1866: Ende des Königreichs Hannover im Landkreis Holzminden“ untermauert. Nach körperlicher und geistiger Stärkung folgte nun ein Stümpelessen, dass die Jugendlichen genossen, wie sie bereits vorher diszipliniert und aufmerksam den „erwachsenen“ Ausführungen gefolgt waren. Ein insgesamt gelungenes Experiment, das eine gegenseitiges Kennenlernen und Verständnis für gemeinsame Geschichte wecken konnte.

Foto: JF Merxhausen

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