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Freitag, 28. April 2017 09:37 Uhr

Licht statt dicht: Ponys und Rinder sind im Hutewald Solling als vierbeinige Landschaftspfleger im Einsatz Licht statt dicht: Ponys und Rinder sind im Hutewald Solling als vierbeinige Landschaftspfleger im Einsatz

Weserbrgland (red). Nutztiere auf der Weide sind kein ungewöhnlicher Anblick. Sind diese Vierbeiner allerdings im Wald unterwegs, kann man sich schon einmal verwundert die Augen reiben. Dabei war die sogenannte „Hutung“, eine Haltungsart, bei der die Tiere zur Nahrungssuche in den Wald getrieben werden, einst weit verbreitet. Die Beweidung der Wälder war eine wichtige Lebensgrundlage für die ländliche Bevölkerung – und hinterließ zudem charakteristische Spuren. Denn dort, wo Tiere die Wälder bewirtschafteten, entstanden durch den Verbiss der Vierbeiner die so typischen hellen und offenen Wälder mit einem geringen Unterwuchs und einem hohen Anteil von Mastbaumarten wie Eichen oder Buchen.

Heute sind diese Waldbilder selten geworden, denn Wirtschaftswälder haben die Hutewälder schon längst abgelöst. Dabei fällt diesen auch in modernen Zeiten noch eine große naturschutzfachliche Bedeutung zu. Denn hier fühlen sich viele seltene Spezies des Tier- und Pflanzenreichs besonders wohl.

In der Solling-Vogler-Region im Weserbergland wurde die alte Tradition der tierischen Beweidung der Wälder im Jahr 2000 wieder zum Leben erweckt. Seither sorgen im Hutewald Solling der Niedersächsischen Landesforsten im Reiherbachtal bei Nienover Heckrinder und Exmoor-Ponys mit ihren Hufen und Zähnen für die Pflege des lichten Eichenwalds. Die robusten und genügsamen Vierbeiner leben ganzjährig frei im Projektgebiet, fördern die natürlichen Strukturen und Wechselbeziehungen und sorgen für eine weitgehend natürliche Entwicklung des Waldes. Und das mit großem Erfolg: Durch die schonende Flächenbewirtschaftung ist hier, mitten im Naturpark Solling-Vogler, ein ganz besonderer Lebensraum entstanden. Dieser kann, über ausgewiesene Wanderwege, sowohl auf eigene Faust, als auch im Rahmen einer Führung erkundet werden. 

All jene, die mehr über die Besonderheiten des Hutewalds und seiner Bewohner erfahren möchten, haben die Möglichkeit dazu bei einer der öffentlichen Führung. Am 7. Mai findet die erste Tour statt, los geht’s um 10 Uhr. Der Treffpunkt ist unterhalb des Schlosses Nienover an der Wassermühle zwischen Amelith und Polier. Er ist über die L 551 zu erreichen, von Nienover aus kann der Beschilderung Richtung Hutewald gefolgt werden. Die Kosten für Erwachsene liegen bei vier Euro, Kinder zahlen zwei Euro. Weitere Termine sind: 4. Juni sowie 2. Juli – jeweils um 14 Uhr, 6. August – 10 Uhr, 20. August – 15 Uhr und 10. September – 14 Uhr. Weitere Informationen sind bei der Solling-Vogler-Region im Weserbergland, www.solling-vogler-region.de und unter Tel. 05536/960970 erhältlich.

Foto: SVR

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