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Sonntag, 08. Januar 2017 15:07 Uhr

Sommerliches Naturschauspiel: Albrecht Jacobs mit einem tollen Artenschutzprojekt in Stadtoldendorf [mit Bildergalerie] Sommerliches Naturschauspiel: Albrecht Jacobs mit einem tollen Artenschutzprojekt in Stadtoldendorf [mit Bilde


Stadtoldendorf (rus). Für Albrecht Jacobs ist es eine Herzensangelegenheit: Bereits seit über 20 Jahren engagiert sich der Tierfreund aus Stadtoldendorf für die regionale Vogelwelt – an seinem Haus hängen deshalb auch zahlreiche Nistkästen, die insbesondere Mauerseglern in den Sommermonaten eine Nisthilfe bieten. Dafür wird er mit einem wahren Naturschauspiel belohnt – und mit einer der größten Mauersegler-Kolonien in Niedersachsen. Am Wochenende sind weitere Nistkästen dazugekommen.

Mit ehrenamtlicher Unterstützung der Firma NNH Niedersächsischer Nutzfahrzeug-Handel GmbH & Co. KG aus Deensen wurden mit einem Hubsteiger rund 30 zusätzliche Brutplätze für Mauersegler und Haussperlinge am Wohnhaus von Albrecht Jacobs installiert. Die Nisthilfen wurden je zur Hälfte durch den NABU Holzminden und die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises finanziert. Angefertigt wurden die Holzkästen von der Jugendwerkstatt in Holzminden.

Neue Quartiere für Mauersegler

Es ist noch nicht lange her, da nisteten noch an vielen Gebäuden Vögel in unseren Ortschaften. Haussperling, Rauch- und Mehlschwalbe, Mauersegler & Co. gehörten zum gewohnten Anblick. Als Brutplätze dienten einst Höhlungen unter Regenrinnen und Dachziegeln, hinter Verschalungen, Wandbehängen, Fallrohren und Dachtraufkästen oder auch in tiefen Mauerlöchern gab es Möglichkeiten für die kleinen gefiederten Tiere. Doch viele Sanierungsmaßnahmen im Zuge der Modernisierung älterer Gebäude ohne Berücksichtigung des Erhalts der Vogelnistplätze haben zu einem starken Rückgang dieser Arten geführt.

Dass es auch anders geht, zeigt ein Beispiel mitten in der Stadtoldendorfer Innenstadt – durch die Schaffung zahlreicher Nisthilfen konnte sich dort eine der größten Mauerseglerkolonien in Niedersachsen ansiedeln. Für Albrecht Jacobs, der sich um die Mauersegler in Stadtoldendorf kümmert, ist es der Inbegriff des Sommers, wenn zu Spitzenzeiten bis zu 100 Segler am Abendhimmel mit schnellem Flügelschlag um sein Haus eilen. Oft zu einer langgezogenen Flugstaffel, manchmal in loser Keilformation vereint, fegen sie dabei in Höhe der Dächer durch die Fußgängerzone – manchmal so haarscharf an Schneefanggittern oder Dachgraten vorbei, als hätten die Segler Spaß am Nervenkitzel einer provozierten Beinahe-Kollision. Dabei stimmen die Segler zu einem vielstimmigen Chor an und sorgen mit ihren Srieehhh-riehhhh-Rufen für Aufmerksamkeit, auch bei Passanten. Denn nicht selten lassen sich Spaziergänger beobachten, die für einen Augenblick verweilen, um das spektakuläre Naturschauspiel zu beobachten.


Einem einmal gewählten Brutplatz bleiben die Vögel oft jahrelang treu, dieselben Nester werden jedes Jahr wieder aufgesucht. Mauersegler sind Zugvögel. Die ersten Tiere treffen Ende April an ihren Brutplätzen ein, bis Mitte Mai bereits di e Eier gelegt werden, die dann für rund 20 Tage bebrütet werden. Die Nestlingszeit dauert nur etwa sechs Wochen, d.h. die Jungen fliegen ab Mitte Juli aus und bereits ab Anfang August ziehen die Vögel wieder in ihre Winterquartiere ins südwestliche Afrika. Mauersegler verbringen die meiste Zeit ihres Lebens in der Luft und ernähren sich von Fluginsekten, die über den Dächern der Stadt erbeutet werden.

Ihre extreme Abhängigkeit von Gebäudebrutplätzen macht die Segler verwundbar und sie stehen daher in Deutschland bereits auf der Roten Liste der stark gefährdeten Arten. Während anderenorts die Brutplätze der Gebäudebrüter rar werden, finden sie in Stadtoldendorf hingegen nahezu paradiesische Verhältnisse vor. In der Vergangenheit hatte Albrecht Jacobs hier bereits zahlreiche Brutplätze rund um sein Wohnhaus geschaffen. In der jetzt durchgeführten Aktion kamen neue Nistplätze hinzu, die bereits vorhandenen wurden direkt gesäubert und gleich wieder aufgehängt.

Nun hofft Albrecht Jacobs für die kommenden Jahre auf Zuwachs. „Schön wäre es, auf über 50 Brutpaare zu kommen“, so Jacobs. Aber auch so ist schon damit zu rechnen, dass der Vogelfreund und viele weitere Naturfreunde die sommerlichen Abendstunden der kommenden Saison damit verbringen werden, das interessante Naturschauspiel mitten in der Innenstadt von Stadtoldendorf zu verfolgen.

Die Weser-Ith News haben die Aktion begleitet und in einer Bildergalerie festgehalten:

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Fotos: rus, Foto Mauersegler: NABU/D. Erlenbach

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