Großübung bei Firma NNH in Deensen: Nach nur 25 Minuten ist der letzte gerettet

Mittwoch, 16. Mai 2012 08:20 Uhr

Details: Kategorie: Region Aktiv; Veröffentlicht: Mittwoch, 16. Mai 2012 08:20

Eine Großübung auf dem Gelände der Firma NNH, Niedersächsische Nutzfahrzeug Handel GmbH & Co in Deensen, sorgt am vergangenen Montag für ein Großaufgebot an Feuerwehreinsatzkräften und -fahrzeugen. Die Lage: Am frühen Montagabend kommt es durch einen Schwelbrand in einer LKW-Werkstatt zu einer Explosion. Kurz vor Feierabend sind noch zwei Mitarbeiter im Verwaltungsgebäude der Firma anwesend, wollen nachsehen, was passiert ist. Kurzerhand entscheiden sie, noch schnell zwei neuwertige LKW aus der Halle zu retten und riskieren dabei ihr Leben. Die mittlerweile komplett verqualmte Halle wird ihnen jedoch zum Verhängnis. Beide brechen an unterschiedlichen Stellen zusammen und bleiben bewusstlos liegen. Ebenfalls die Explosion bemerkt hat auch ein weiterer Mitarbeiter, der gerade auf dem Hof einen LKW rangiert. Als er jedoch plötzlich einlenkt, übersieht er einen Kollegen und fährt ihn an. Unter Schock stoppt der Fahrer sein Großfahrzeug, sein Kollege wird zwischen den beiden hinteren Achsen eingeklemmt und kann sich nicht mehr alleine befreien. Für den Fahrer selbst ist das eindeutig zu viel, er bricht infolge eines Herzinfarktes hinter dem Steuer zusammen. Als schließlich kurze Zeit später das Feuer bereits auf den Verwaltungstrakt überzugreifen droht, bemerken Anwohner die aufsteigenden Rauchsäulen und verständigen die Feuerwehr. Alarmiert werden sofort über Sirenen und Meldeempfänger die Freiwilligen Feuerwehren Deensen, Schorborn und Stadtoldendorf – kurze Zeit später rücken die ersten Fahrzeuge aus. Die zuerst am Einsatzort eintreffenden Kameraden der Ortsfeuerwehr Deensen unter der Leitung von Ortsbrandmeister und Einsatzleiter Mathias Sander übernehmen sofort die Erkundung des Geländes, kümmern sich um den Verletzten im Bereich des auf dem Hof verunfallten LKW. Zum Glück nur eine Übung. An einer weiteren Person, dem LKW-Fahrer, übernehmen sie bis zum Eintreffen des Rettungswagens die Herz-Lungen-Wiederbelebung. Nachdem sich der erste Trupp mit Atemschutz ausgerüstet hat, treffen auch die Fahrzeuge der Feuerwehr Stadtoldendorf und Schorborn am Einsatzort ein. Während zunächst die Wasserversorgung aufgebaut und zur Brandbekämpfung die Stadtoldendorfer Drehleiter in Stellung gebracht wird, beginnt anderenorts bereits die Rettung der eingeklemmten Person. Mittels Hebekissen wird der LKW vorsichtig angehoben, sodass der Verletzte schnell und sicher aus seiner misslichen Lage befreit und weiter behandelt werden kann. Auch die Johanniter Unfallhilfe nimmt mit einem Rettungswagen an der Übung teil und trifft kurze Zeit später ein. Die Helfer kümmern sich sofort um die Verletzten und übernehmen die weitere medizinische Versorgung. Währenddessen konnte auch der erste Trupp bereits in die rund 600m² große Halle vordringen und die erste bewusstlose Person finden. Dank des Einsatzes einer Wärmebildkamera mussten die eingesetzten Trupps in der völlig verqualmten Halle nicht lange suchen, bis sie schließlich beide Personen gefunden und in Sicherheit gebracht hatten. Nur 25 Minuten Zeit nach Alarmierung benötigten die Einsatzkräfte, um auch die letzte Person in Sicherheit zu bringen. Im Außenbereich begann sofort danach die Brandbekämpfung, auch über die Drehleiter. Die insgesamt drei Trupps unter Atemschutz übernahmen die Aufgaben eines Sicherungstrupps sowie ebenfalls die Brandbekämpfung der Halle - Übungsende. Mittels Hochdrucklüfter wurde die große Halle wieder rauchfrei gemacht, was zuvor Nebelmaschinen in eine echte Einsatzatmosphäre verwandelt hatten. Firmenchef Walter Päuser ist begeistert von der Abarbeitung der Übung und von der Schlagfähigkeit der Feuerwehren. Und auch der stellvertretende Gemeindebrandmeister Frank Krösche sowie Übungsleiter Sascha Hartmann zeigen sich überaus zufrieden mit den Leistungen der Kameradinnen und Kameraden, loben die schnelle Abarbeitung des Einsatzszenarios und der anstehenden Aufgaben, bei der einmal mehr die fundierte Ausbildung der Kameraden sowie das umfangreiche Fachwissen unter Beweis gestellt werden konnte.

Weitere Bilder:

(Text & Bilder: Sebastian Rustenbach)

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