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Dienstag, 12. Juli 2016 08:48 Uhr

Projekt Begegnung und KVHS freuen sich auf zweites Ferien-Sprach-Camp im Mittelalterdorf Bokenrode Projekt Begegnung und KVHS freuen sich auf zweites Ferien-Sprach-Camp im Mittelalterdorf Bokenrode

Kreis Holzminden (red). „Die Kinder tauchen ein in die Welt des Mittelalters und erwerben gleichzeitig neue Sprachkenntnisse.“

Robert Hartmann, Geschäftsführer von Projekt Begegnung, sieht mit Freude dem zweiten Ferien-Sprach-Camp entgegen, das vom 25. bis 29. Juli im Mittelalterdorf Bokenrode in Fürstenberg angeboten wird. Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. „Aufgrund des großen Erfolgs im letzten Jahr, sind bereits jetzt alle Plätze ausgebucht“, erläutert Hartmann.

Die Astrid-Lindgren-Schule Holzminden und weitere Grundschulen aus dem Landkreis nehmen das innovative Angebot gerne in Anspruch. Das Camp richtet sich vor allem an Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund und besonderem Förderbedarf im Übergang vom dritten zum vierten Schuljahr. „Wir verbinden Sprachförderung mit erlebnis- und freizeitpädagogischen Angeboten.“

Die Kinder würden bei den Aktivitäten im Mittelalterdorf Bokenrode, wie Seile flechten, Ledertaschen herstellen oder sogar kleinen Schmiedearbeiten, gemeinsam viel Spaß haben, so Hartmann, „und ganz nebenbei lernen sie neue Wörter kennen und festigen ihre Deutschkenntnisse.“ Vor allem bei Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund, zumal bei einem erst kurzen Aufenthalt in Deutschland, sei häufig ein Rückschritt in den sprachlichen Kompetenzen und Lernverluste in der deutschen Sprache während der langen Schulferien festzustellen, weiß Sozialpädagogin Marion Kuntsch von der Kreisvolkshochschule Holzminden.

„Das Feriensprachcamp kann quasi als Interventionsprogramm dazu dienen, dass diese Kinder über eine Kombination von Spiel, Spaß und Lernen mit der deutschen Sprache in Kontakt bleiben und motiviert werden, ihre deutschen Sprachkenntnisse aktiv zu erweitern und zu erproben.“

Der besondere Clou: Die Schülerinnen und Schüler werden gezielt in genau den Bereichen gefördert, die sie im weiteren Unterricht der Grundschule benötigen. „Dabei soll die Sprachförderung bedarfsgerecht und nachhaltig sein, sie soll den regulären Unterricht in der Schule ergänzen und unterstützen“, erläutert Beate Heil von Projekt Begegnung, die als ausgebildete Lerntherapeutin auch schon im letzten Jahr für den Bereich der Sprachförderung verantwortlich war.

„Leben wie im Mittelalter bietet sich als besonderes Thema an, in das die Elemente Sprachen lernen, erlebnispädagogische Aktionen oder auch die Aktivitäten zum Thema ‚Natur erleben‘ eingebettet sind“, gerät Marion Kuntsch ins Schwärmen. Sie ist für die Gesamtorganisation und pädagogische Leitung, die vorbereitende Planung und die Weiterarbeit mit Schulen und Eltern zuständig. „Die Frage ‚Wie haben die Menschen vor 1000 Jahren gelebt‘ im Vergleich zum Leben heute regt die Kinder zu einer spannenden, auch sprachlich und kommunikativ geführten Auseinandersetzung mit der eigenen Person und der Umwelt an.“

Große Freude herrscht bei den Organisatoren, dass mit der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung, der Klosterkammer Hannover, dem Rotary Club Holzminden und dem Lions-Club Holzminden Sponsoren gefunden wurden, ohne die diese Maßnahme nicht zu realisieren wäre. „Nur aufgrund dieser Unterstützung und der Kooperation mit der Kreisvolkshochschule Holzminden können wir das Feriensprachcamp zu Konditionen anbieten, die der Zielgruppe eine Teilnahme überhaupt ermöglicht.“ Die Kinder sind während der ganzen Woche in der Jugendbildungsstätte Fürstenberg untergebracht.

Foto: Projekt Begegnung

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