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Samstag, 04. April 2015 12:23 Uhr

FDP fordert bezahlbare Lösung für das Campe statt immer neuer Luftschlösser: Björn Försterling, schulpolitischer Sprecher der FDP- Landtagsfraktion: Gymnasien werden systematisch benachteiligt FDP fordert bezahlbare Lösung für das Campe statt immer neuer Luftschlösser: Björn Försterling, schulpoli

Holzminden (r). Eine kürzlich von der Schulleitung initiierte  Elternbefragung habe erneut ergeben,  dass sich die sehr große Mehrheit  der Eltern für den jetzigen Standort  an der Wilhelmstrasse  ausspreche, erklärte Georg Muschick den Gästen. Der Schulleiter des Campe-Gymnasiums untermauert diesen klaren Entscheid noch mit seinem  größten  Anliegen:  dem Schulfrieden! Dieser müsse so schnell wie möglich wieder hergestellt werden, damit alle in Ruhe endlich ihre eigentlichen Aufgaben wieder wahrnehmen könnten.

Dass endlich etwas passieren muss, macht auch Hermann Grupe (MdL) gleich zu Beginn des Gesprächs im Campe-Gymnasium deutlich: „Das Campe-Gymnasium ist das einzige Gymnasium im Landkreis. Und es darf nicht sein, dass sich diejenigen durchsetzen, die dem Gymnasium in Wirklichkeit an den Kragen wollen! Der Unterricht könnte längst in frisch renovierten Räumen stattfinden, wäre man unserer Forderung nach einer bezahlbaren Lösung gefolgt“. Eine Deckelung auf 15 Millionen Euro hatte die FDP gefordert. „Damals waren die 25 Millionen noch vorhanden, die mittlerweile größtenteils versickert sind“, ergänzte Gerhard Ross als Vorsitzender der FDP - Kreistagsfraktion. Dass die CDU nun eine Neubau / Renovierungsvariante für 12 Millionen Euro für möglich halte, nehme man mit Interesse zur Kenntnis.

Die rot-grüne Kreistagsmehrheit verstecke sich hinter dem geltenden Kreistagsbeschluss vom November 2013. Man habe keinen Auftrag, andere Alternativen, wie z.B. das Vahland-Modell zu prüfen. Dieses  PPP - Modell, das die FDP nach wie vor für eine bedenkenswerte Variante halte, passe ihnen offensichtlich nicht ins Konzept, stellte Hermann Grupe fest. Andererseits bringe die Verwaltung dann aber mit dem „Schultausch“ einen neuen Vorschlag ins Spiel, ohne auch nur ansatzweise erklären zu können, wo denn die Einsparungen bei der Einrichtung einer vierzügigen Gesamtschule gegenüber einem vierzügigen Gymnasium in der Wilhelmsstraße liegen sollen. „Sie sitzen das Problem aus und lassen  dabei ihr Ziel einer „Einheitsschule“ nicht aus den Augen!“ Diesen ideologischen Kampf trage  man auf dem Rücken  der Campe-Schüler, Eltern  und Lehrkräfte aus.

Schulleiter Georg Muschik gibt erneut zu Bedenken, dass unter Abwägung aller bisher gemachten Vorschläge  in  der Diskussion um das Campe-Gymnasium eine Sanierung am jetzigen Standort kurzfristig umzusetzen wäre. Man könne hier nach dem Vorbild der Sanierung der BBS vorgehen und die Sanierungsschritte auf mehrere Jahre verteilen. Der Wasserschaden im Campe II biete jetzt eine gute Startmöglichkeit, den Campe-Umbau einzuläuten. „Der Elternwille ist mehrfach eindeutig ermittelt worden“, stimmt Gerhard Ross ihm zu. „Es muss nur endlich auch danach gehandelt werden“.

Der bildungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Björn Försterling, kritisiert  im Gespräch mit Georg Muschik den sich fortsetzenden Stellenabbau an den Gymnasien in Niedersachsen. Wie aus den vom Kultusministerium aktuell veröffentlichten Zahlen zu Neueinstellungen von Lehrern hervorgehe, würden die Gymnasien weiterhin stark benachteiligt. „Schon heute fehlen zahlreiche Lehrer in den Fächern Latein, Physik, Kunst und Informatik. Zahlreiche Stunden müssen deshalb ausfallen“, sagte Försterling. „Diese Tatsache und die fehlenden Entscheidungen in Sachen Campe  machen  eine deutliche Benachteiligung des Gymnasiums und Bevorzugung integrierter Systeme im Landkreis Holzminden deutlich“, findet auch der FDP-Kreistagsabgeordnete Gerhard Ross.

Foto: FDP

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