Raus aus der „Rückwärtsspirale“ im Personennahverkehr – Gibt es eine Sonderausstellung im Schloss Bevern?
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- Kategorie: Politik
- Veröffentlicht: Mittwoch, 25. März 2015 11:00
Vorsitzender Friedrich Mönkemeyer eröffnete die Sitzung und übergab dann das Wort an Hermann Schütte als Vertreter des Landkreises. Gemeinsam mit Dr. Christian Leiber, Leiter des Kulturzentrums Schloss Bevern, stellte dieser dem Ausschuss den Finanzierungsplan und das Konzept für eine 2016 geplante Sonderausstellung der Luftsportvereinigung Ithwiesen vor.
„Der Verein ist bereits im Jahr 2013 an den Landkreis herangetreten. Die Weichen für die Durchführung der Ausstellung in den Räumen des Kulturzentrums Schloss Bevern sind gestellt“, so Schütte. Auch ein Begleitbuch für die Ausstellung sei geplant. Hier seien bereits Gespräche mit dem Verlag Jörg Mitzkat gelaufen. Von Seiten des Landkreises würden circa 9300 Euro Eigenanteil fällig. Damit unterschreite man jedoch die ursprünglich geplante Summe. „Es handelt sich um einen der ältesten Segelflugplätze mit einer bewegten Vergangenheit. Es gibt einen großen Fundus an Bild- und Schriftdokumenten“, sagt Dr. Christian Leiber.
Außerdem sei bereits abgesprochen, dass auch die Länder Belgien und England Dokumente zur Verfügung stellen. Das Flugzeugmuseum Laatzen sei bereit einen Flugzeugsimulator bereit zu stellen. „So wird die Ausstellung auch kindgerecht. Der Flugplatz ist ein touristischer Leuchtturm in unserem Landkreis. Mit der Ausstellung erhofft sich der Verein mehr Präsenz auf unterschiedlichen Ebenen zu finden, die er allein nicht erschließen kann“, so Leiber abschließend. Die Ausschussmitglieder kamen nach einigen Beratungen einstimmig zu dem Entschluss, dieses Konzept zu empfehlen.
Ein weiteres wichtiges Thema des Ausschusses war die Zukunft des ÖPNV im Landkreis Holzminden. Es soll ein neuer Nahverkehrsplan aufgestellt werden. Hierbei wurde die Möglichkeit der Einführung eines Flächentarifs und eines Sozialtickets diskutiert. Von vielen Menschen können die Öffentlichen Verkehrsmittel im Landkreis Holzminden aufgrund der hohen Preise nicht mehr genutzt werden.
Aus der sogenannten „Rückwärtsspirale“ - bestehend aus schlechter Nachfrage, die ein schlechtes Angebot bedingt und umgekehrt - müsse man so schnell wie möglich ausbrechen. Ein Koordinationskreis hat deshalb die Einführung eines kostengünstigen Sozialtickets vorgeschlagen, in dessen Genuss rund 9000 Menschen, also circa zehn Prozent der Einwohner des Landkreises Holzminden, kommen könnten.
„Der neue Nahverkehrsplan muss ein einheitliches Gebilde werden. Ob und wie das mit den drei Konzessionsnehmern möglich ist, muss schnellstens geklärt werden“, so der Ausschussvorsitzende Friedrich Mönkemeyer. Marc Wellmann machte den Vorschlag vorerst ein Gutscheinsystem einzuführen, um zu ermitteln wie viele Menschen Gebrauch von den Vergünstigungen machen und so einen Überblick über die entstehenden Kosten zu bekommen. „Wir müssen auch die Samtgemeinden ins Boot holen und dafür sorgen, dass ihre Ortsteile zum Stadttarif angefahren werden“, sagt Wilfried Steinmetz.
Egal in welcher Form, einig ist man sich darüber, dass definitiv politischer Handlungsbedarf bestehe. „Es kann nicht sein, dass es zu teuer ist den ÖPNV zu nutzen. Besonders für ältere Menschen, die mehrmals im Monat zum Arzt in die Kernstadt müssen und sowieso nur eine kleine Rente haben“, so Friedrich Mönkemeyer. Zu vergessen seien aber auch nicht die Kinder und Jugendlichen, die zwar ein Ticket für die Schulzeit besäßen, aber in den Ferien selbst den ÖPNV bezahlen müssten.
Für sie sei es schwierig, zu Verabredungen oder Sportvereinen zu gelangen, erinnert Hans-Peter Sawatzki, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Bahn Holzminden/Höxter, der sich in der Einwohnerfragestunde zu Wort gemeldet hatte.
Foto: cao