Samstag, 23.11.2024
Donnerstag, 19. März 2015 08:41 Uhr

K+S - Weserversalzung: Die Ziele zur Reduzierung der Belastung in Werra und Weser stehen fest, doch gibt es „wirklich ab 2027 eine salzärmere Weser?“ K+S - Weserversalzung: Die Ziele zur Reduzierung der Belastung in Werra und Weser stehen fest, doch gibt es â€

Holzminden/Hannover (mhn). Monatelang haben die Ministerinnen und Minister der Flussgemeinschaft über eine Übereinkunft, in Bezug auf die Reduzierung der Salzbelastung in der Werra und Weser, verhandelt. Jetzt liegt das Ergebnis dieser Verhandlungsrunde vor, das jedoch noch der EU-Kommission vorgelegt werden muss.

Bis 2021 soll ab dem Pegel in Boffzen ein Zielwert von maximal 585 mg/l Chlorid erreicht werden. Ab 2027 strebt man 300 mg/l an. Im Bereich des Pegels bei Gerstungen an der Werra soll bis 2021 ein Wert von 1.580 mg/l erreicht werden, der ab 2027 auf einen Zielwert von 1.170 mg/l reduziert werden soll.

Um diese Pläne in die Realität umsetzen zu können „sind in jedem Fall die bestehenden Halden schnellstmöglich abzudecken und die Produktionsabwässer durch den Bau einer Kainit-Kristallisations-Flotationsanalage zur Rohstoffrückgewinnung zu reduzieren“, untermauerte die  Flussgebietsgemeinschaft Weser das Vorhaben und nimmt das Unternehmen K+S in die Pflicht.

Nun liegt es beim Bergbauunternehmen K+S „die ökonomisch beste Kombination von Maßnahmen zu treffen“, damit die Vorgaben umgesetzt werden.

„Es ist noch ein langer Weg zu einer salzfreien Weser und Werra, aber jetzt gibt es einen sehr wichtigen Schritt in Richtung naturnaher Fluss“, ergänzte Minister Wenzel. Jedoch muss diese Planung noch der EU-Kommission vorgelegt werden.

Hans Peter Sawatzki, der sich seit Jahren beim Thema „Weserversalzung“ engagiert, erklärt, dass man mit den vereinbarten Zielwerten für den Bereich Boffzen leben kann und damit einen „guten Zustand“ erreichen würde. Kritisch beäugt er die Zielwerte für die Werra, die „noch weitaus zu hoch“ angesetzt sind.

„Allerdings wird er in der Werra allein schon wegen der diffusen Einträge, also solche, aus dem Untergrund, vielleicht mal in den kommenden Jahrzehnten bis Jahrhunderten unter 1000 zu bekommen sein. Hauptursache ist die viele Jahrzehnte andauernde "Grundwasserverunreinigung gigantischen Ausmaßes" (so in einem Urteil das Verwaltungsgericht Kassel)“, ergänzt Sawatzki, der die Frage in den Raum wirft, „gibt es wirklich ab 2027 eine salzärmere Weser?“

In den Augen Sawatzkis bleiben aktuell viele Fragen weiterhin unbeantwortet: „Was ist mit den Parametern Kalium und Magnesium sowie mit dem Härtegrad? Was ist mit dem Vier-Phasen-Plan, Ende 2014 überraschend verabredet von Hessen und K+S? Was ist mit der Grundwasserverunreinigung, auch wenn diese Niedersachsen nicht betrifft? Wird K+S nicht weiterhin auf Zeit spielen und nur häppchenweise kleinere Maßnahmen umsetzen? Wie wird sich die niedersächsische Landespolitik weiterhin verhalten, dies vor dem Hintergrund, dass K+S in Giesen bei Hildesheim ein Kalibergwerk reaktivieren will?“

Die Entwürfe sind der Öffentlichkeit unter www.fgg-weser.de zugänglich. In den nächsten sechs Monaten besteht nachfolgend die Möglichkeit zu den Vorschlägen Stellung zu nehmen. „Ohne öffentlichen Druck geschieht nichts! Jeder kann Einwände erheben“, erklärt Sawatzki abschließend.

Foto: ro

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