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Samstag, 14. März 2015 12:27 Uhr

„Qualitäts- statt Strukturdebatte“ – CDU will Schulstandort Stadtoldendorf erhalten - Diskussionsveranstaltung mit dem schulpolitischem Sprecher der Landtagsfraktion „Qualitäts- statt Strukturdebatte“ – CDU will Schulstandort Stadtoldendorf erhalten - Diskussionsveran

Holzminden (cao). Es schien als wäre mit dem schulpolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Kai Seefried, ein frischer Wind in die verfahrene Schuldebatte des Landkreises Holzminden gekommen. Zu einer Diskussionsveranstaltung unter der Hauptfrage „Wie kann die Qualität an unseren Schulen nachhaltig verbessert werden?“ hatte der CDU-Kreisverband am gestrigen Donnerstagabend in das Foyer der Stadthalle eingeladen. Neben Kai Seefried saßen dabei auch Michael Vietz, MdB, Dr. Thomas Hagemann, Kreisvorsitzender, und Uwe Schünemann, MdL, am Rednertisch und standen den Beiträgen aus dem Publikum Rede und Antwort.


„Wenn ich so in die Runde blicke, dann sehe ich, dass sich fast alle mit dem virulenten Thema Schule hier im Landkreis bereits ausführlich beschäftigt haben“, stellte
Dr. Thomas Hagemann in seiner Vorrede fest. Er zitierte einen Presseartikel, der eine nordrhein-westfälische Landtagsdebatte mit dem Thema Schulpolitik beschrieb. Was Hagemann jedoch erst nach dem Zitat verriet, war: Der Presseartikel stammte aus dem Jahr 1977 – er ist also stolze 38 Jahre alt. Für viele in die Schulpolitikdebatte im Landkreis involvierte Personen, muss es scheinen, als würde in Holzminden und Umgebung schon ebenso lange über den Standort des Campe-Gymnasiums oder den Erhalt der Homburgschule diskutiert, ohne wirklich zu einem Ergebnis zu kommen.

Kai Seefried hatte am Donnerstagnachmittag bereits das Campe-Gymnasium und die berufsbildenden Schulen besucht, um sich ein Bild der Holzmindener Schullandschaft zu machen. „Wenn man die Hauptfrage beantworten möchte, muss man sich erstmal darüber klar werden, was Qualität überhaupt bedeutet“, so Seefried.

Man könne dafür eine lange List beginnen, die von frühkindlicher Bildung bis zu gesicherter Unterrichtsversorgung reicht. „Politik beginnt jedoch immer mit der Betrachtung der Realität“, stellte der schulpolitische Sprecher der CDU klar. Und manchmal gäbe es eben nach Betrachtung der Realität noch etwas Nachsteuerungsbedarf. Diesen Nachsteuerungsbedarf sieht Seefried vor allem in der Schulgesetzdebatte. Das Schulgesetz sei keine Verbesserung, sondern eher ein „Brandverstärker“, der die derzeitige Situation nur noch verschlimmere. Kai Seefried fordert deshalb: „Wir brauchen Ruhe an den Schulen, es muss eine Qualitäts- und Inhaltsdebatte anstatt einer Strukturdebatte geführt werden“.

Ebenso bemängelt der Landtagspolitiker den Zeitplan für das Gesetz. Nach rot-grünem Wunsch, solle es nach den Sommerferien bereits in Kraft treten. Laut Seefried könne der früheste Beschluss über das Gesetz erst am 3. oder 4. Juni fallen. Sein Vorschlag lautet, mit der Einführung des Gesetzes noch ein Jahr zu warten, damit die Vorbereitungen in Ruhe getroffen werden können.

Im weiteren Verlauf seiner Rede nahm Kai Seefried Bezug auf ein Plakat von SPD und Grüne auf dem der Satz „Das Gymnasium gemeinsam stärken“ zu lesen ist. In diesem Zusammenhang bemängelt er vor allem das heillose Durcheinander, das im gesamten Bundesgebiet herrsche. „In Hamburg gibt es G8, in Baden-Württemberg wird das G9 nur an manchen Schulen getestet und in Bayern gibt es „GSeehofer“.

Die CDU strebt einen einheitlichen Zeitrahmen für Deutschland an“, so Seefried. Ebenfalls thematisierte Kai Seefried die Gesamtschule als ergänzende Schulform, „Es fühlt sich fast so an, als müsste ich mittlerweile aus ergänzend ersetzend machen. Da fragt man sich doch ob der Spruch auf dem Plakat wirklich ernst gemeint ist“.

Sein Landtagskollege Uwe Schünemann nahm schließlich Bezug auf die Situation im Landkreis Holzminden. „Bei den vorangegangen Schulbesuchen bei Campe und BBS ist mir eine Sache besonders aufgefallen. Die Schülervertreter sagten, sie verstehen die Politik nicht mehr und sie hätten ihr Vertrauen verloren. Das sollte uns definitiv zu denken geben“, so Schünemann.

Es sei möglich im Landkreis Holzminden einen ganzen Bildungsweg, vom Kindergarten bis zum Studium an der HAWK, zu gehen und die Fachkräfte dann noch beruflich an den Landkreis zu binden. „Deshalb müssen wir ganzheitlich in Bildungsregionen denken, wenn wir über nur eine Schule diskutieren“, so Schünemann.

Anschließend wurde dann die Debatte mit den Zuhörern eröffnet. Dr. Claudia Erler, Schulleiterin der Homburgschule meldete sich mit der Frage zu Wort, inwieweit hier eine finanzielle mit einer inhaltlichen Debatte vermischt würde. Sie merkte außerdem an, dass die Debatte seit zweieinhalb Jahren geführt würde und die Situation so nicht mehr zumutbar sei.

„Vor vier Jahren wurde ein Finanzrahmen von 25 Millionen Euro festgelegt. Der aber mit dem ersten Beschluss, eines Neubaus für das Campe zu bauen ausgeschöpft worden wäre. Mittlerweile stünden für die Sanierung des Campe Gymnasiums 14 bis 15 Millionen Euro zur Verfügung“, antwortete darauf Uwe Schünemann. Er stellte ebenfalls die Möglichkeit in Aussicht, zusätzliche Mittel vom Bund zu bekommen. Für Niedersachsen seien dabei insgesamt 327 Millionen Euro vorgesehen. Auf die Frage nach dem weiteren Verfahren mit der Homburgschule hatte Schünemann ebenfalls eine Antwort, „Die Homburgschule erfüllt eine besondere soziale Funktion. Würde sie zur Außenstelle werden, stünde in vier bis fünf Jahren die Schließung bevor. Die CDU möchte den Schulstandort Stadtoldendorf erhalten“.

Kai Seefried, der selbst aus dem Kreis Stade stammt, konnte sich am gestrigen Donnerstag ein Bild von der Schullandschaft und der Schuldebatte im Landkreis Holzminden machen. Er als „Außenstehender“ beurteilt die Situation als verfahren. „Dass sogar die Schülervertretung ihr verlorenes Vertrauen in die Politik deutlich macht, kennzeichnet die höchste Alarmstufe.

Trotzdem stellte sich während der Diskussionsveranstaltung heraus, dass es viel konstruktive Kritik gibt. Alle Beteiligten sollten noch einmal auf Augenhöhe zusammenkommen und nicht auf bisherigen Beschlüssen beharren. Denn nur wenn Schüler, Lehrer, Eltern und Schulträger zusammenarbeiten, kann es funktionieren“, so Seefried.

Der Landtagspolitiker wünscht sich, dass er einmal nach Holzminden kommen kann und dann eine Lösung in der Schuldebatte  gefunden wurde und er ein renoviertes Campe-Gymnasium vorfindet.



Foto: cao

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