Uwe Schünemann steht Campe-Schülern Rede und Antwort – Politikkurse aus der Oberstufe haben vielfältige Fragen
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- Kategorie: Politik
- Veröffentlicht: Samstag, 24. Januar 2015 11:36
Politiklehrer Sebastian Pilz ist Leiter des Seminarfachs „Informationsgesellschaft“ im 11. Jahrgang und unterrichtet einen Politikkurs im 12. Jahrgang. Er hat das Zusammentreffen zwischen den Schülern und Uwe Schünemann organisiert. Im Vorfeld hatten sich die Schüler Fragen überlegt, mit denen sie Uwe Schünemann am Vormittag löcherten. Die Themen reichten dabei von der Vorratsdatenspeicherung bis zur Schulpolitik. Auch persönliche Fragen wurden dem Landtagsmitglied gestellt.
„Wie reagiert man als Politiker auf negative Schlagzeilen?“, fragte dabei ein Schüler. Natürlich stecke man negative Schlagzeilen, die die eigene Person betreffen nicht so einfach weg, jedoch lasse man nach einer gewissen Zeit, in der man als Politiker arbeitet, nicht mehr alles so intensiv an sich heran, ist darauf Uwe Schünemanns Antwort. Angesichts der momentanen politischen Lage stellte ein Schüler die Frage, „Wann kann man Menschen als integriert bezeichnen?“ „Wenn man in der Gesellschaft angekommen ist, ihre Werte akzeptiert hat, die deutsche Sprache spricht und die Möglichkeit bekommt oder nutzt hier seinen Lebensunterhalt zu verdienen“, ist darauf Schünemanns Antwort. „Allerdings kann man nicht nur von Ausländern verlangen sich zu integrieren, auch die hier lebende Mehrheitsgruppe muss offen für Neues sein“, führt er weiter aus. Auch seine Position zum Bau der geplanten Stromtrasse interessierte die Oberstufenschüler. Man brauche die Stromtrasse, aber beim Bau müsse man sich fragen, wo am wenigsten in die Natur eingegriffen werde und wo es am wirtschaftlichsten sei, so Schünemann. Das ganze solle in einem transparenten Verfahre abgewickelt werden, bei dem die „Karten offen auf den Tisch“ gelegt würden, dies sei bis jetzt jedoch nicht der Fall, bemängelte Schünemann.
Wichtig war den Campe-Schülern natürlich auch ihr eigenes Schicksal. „Wie stehen Sie zum Campe-Gymnasium? Wollen Sie einen Neubau?“, fragte ein Schüler. „Zunächst einmal muss ich sagen, dass die ganze Campe-Diskussion ein schlechtes Beispiel dafür ist, wie man mit Bürgern und vor allem den Schülern umgeht“, sagte Schünemann. Man habe die Kosten aus den Augen verloren und Beschlüsse gefasst, die am Ende keinen Bestand hatten. Für die Zukunft müsse man eine Lösung finden, die schnell etwas bringt. „Ich bin dafür, dass das Campe-Gymnasium eigenständig bleibt, um auf Dauer Sicherheit zu haben. Jedoch kann ich mich in dieser Sache erst endgültig entscheiden, wenn ich alle Fakten auf dem Tisch habe und das ist bis jetzt nicht der Fall“, so Schünemann weiter.
Schulleiter Georg Muschik stellte klar, dass die Eigenständigkeit des Campe-Gymnasiums sein allerhöchstes Ziel sei. Er lobte die Schüler besonders für ihre Flexibilität, denn eigentlich sollte Michael Vietz, Mitglied des Bundestages, die Schüler besuchen. Dieser war jedoch aus gesundheitlichen Gründen verhindert. Auch das Interesse und die guten Fragen der Schüler, waren dem Schulleiter positiv aufgefallen. „Ihr hattet die Möglichkeit aus allererster Hand etwas zu erfahren und habt sie hervorragend genutzt“, so Muschik.
Foto: cao