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Freitag, 16. Januar 2015 12:02 Uhr

Grüne lehnen Südlink-Planung in der Region ab - Gerd Henke sieht Gefahr für den Naturraum Weserbergland und begrüßt Hamelner Erklärung von 17 Kreisen und Kommunen in der Region Grüne lehnen Südlink-Planung in der Region ab - Gerd Henke sieht Gefahr für den Naturraum Weserbergland und

Boffzen (r). Die Grünen im Südkreis Holzminden begrüßen das länderübergreifende Bündnis gegen die Planungen einer riesigen Gleichstromtrasse durch die Landkreise Holzminden, Höxter und Kassel. „Das was bislang an Planungen des Stromnetzbetreibers Tennet bekannt geworden ist, widerspricht den Interessen von Kreisen und Kommunen im Dreiländereck von Niedersachsen,Hessen und Nordrhein-Westfalen“, erklärt Gerd Henke, Sprecher der Grünen in der Samtgemeinde Boffzen. Die sogenannte Mitte/West-Variante der Südlink-Trasse, die Tennet offenbar bevorzuge, um den Windstrom von der Nordseeküste bis nach Bayern zu transportieren, würde das Landschaftsbild des Weserberglands schwer in Mitleidenschaft ziehen.


Ein hunderte Meter breiter Trassenkorridor mit 80 Meter hohen und ebenso weit ausladenden Masten von der Ottensteiner Hochebene über Vahlbruch, den Ostteil des Kreises Höxter bis Warburg in Richtung Kassel würde irreparablen Schaden an dem wertvollen Naturraum des Weserberglandes anrichten, ist Henke überzeugt. „Von den möglichen Gefahren für die menschliche Gesundheit, die von einer solch gewaltigen Stromtrasse ausgehen, ganz zu schweigen.“ Alles, was Tennet an bislang bekannt gewordenen Antragsunterlagen an die Bundesnetzagentur gereicht hat, missachte offensichtlich Raumwiderstände in unserer Region. So würden Naturschutzgebiete, Kulturschätze wie das Weltkulturerbe Corvey und Wohnsiedlungen schlichtweg ignoriert.

„Was Tennet dazu getrieben hat, die Trasse ausgerechnet durch unsere Kreise zu legen“, bleibt im Dunkeln. „Von Transparenz in diesem Verfahren kann kaum die Rede sein“, kritisiert Henke. Deshalb unterstützen die Grünen im Südkreis Holzminden ausdrücklich die „Hamelner Erklärung“ vom 12. Dezember 2014, in der 17 Kreise und Kommunen aus den drei betroffenen Bundesländern gegen die Planungen von Tennet für diese Art von Hochspannungstrasse protestieren. In der Hamelner Erklärung werde nicht weniger als auf 329 Raumwiderstände aufmerksam gemacht, die gegen die Tennet-Pläne sprächen. Davon werden 243 als sehr hoch eingestuft. Betroffen sind unter anderem zehn FFH-Gebiete, elf Naturschutzgebiete, Brutgebiete von seltenen Vogelarten sowie zahlreiche Einrichtungen der Infrastruktur.

„Welche Auswirkungen diese Trasse auf den Tourismus in unserer Region hätte, den wir alle als wichtigen Wirtschaftszweig weiterentwickleln wollen, mag ich mir gar nicht ausdenken“, sagt Henke. „Als Grüne haben wir seit jeher für den Ausstieg aus der Atomkraft gekämpft und haben die Energiewende gefordert, als andere noch nicht daran dachten“, erklärt der Sprecher der Grünen aus der Samtgemeinde Boffzen. Dieses zukunftsweisende und weltweit einzigartige Projekt, darf jetzt nicht desavouiert werden von Planungen, die offensichtlich keine Rücksicht auf Natur, Landschaft und Menschen nehmen.

In seiner Eigenschaft als stellvertretender Landrat des Landkreises Holzminden dankt Henke ausdrücklich Landrätin Angela Schürzeberg, die mit ihren Kollegen aus Höxter und Hameln-Pyrmont, Friedhelm Spieker und Tjark Bartels, eine der Initiatoren der Hamelner Erklärung und des Widerstands gegen die Tennet-Planungen in unserer Region ist. Henke verweist in diesem Zusammenhang auf eine Ankündigung des Landkreises Kassel: Im Kasseler Kreishaus soll am 24. Februar eine Konferenz stattfinden, bei der der Protest gegen die aktuellen Planungen weiter gebündelt werden soll. Dabei sollen auch die Chancen auf eine Erdverkabelung als Alternative zur „Monstertrasse“ erörtert werden.

Foto & Text: Grüne

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