„Wir brauchen Infrastruktur im ländlichen Raum“ – Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Olaf Lies zu Gast beim Verkehrstag 2014 in der HAWK
- Details
- Kategorie: Politik
- Veröffentlicht: Dienstag, 15. Juli 2014 18:12
„Im Moment sind wir dabei, die Kriterien festzulegen, um eine landesinterne Prioritätenliste mit den insgesamt 214 Bedarfsplanmaßnahmen aufzustellen. Der Bund entscheidet mit dem Verkehrswegeplan unter Berücksichtigung des Nutzen-Kosten Faktors, welche Projekte in den vordringlichen Bedarf kommen“, so Lies weiter. Bei seinen Ausführungen unterstrich er, dass sowohl für neue Infrastruktur als auch für sanierungsbedürftige Straßen stets Geld benötigt werde. „Wir brauchen Infrastruktur in den ländlichen Räumen und keine Fokussierung auf Ballungsgebiete“, so Lies.
Markus Brockmann von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenverkehr ging auf die geplanten Projekte näher ein. Demnach liegt der Landkreis Holzminden bei insgesamt 412 deutschen kreisfreien Städten und Kreise, was die Zukunftsfähigkeit angeht, derzeit auf Rang 375. Zurzeit haben die Bedarfsmaßnahmen der B 240 Ortsumgehung Marienhagen (2,5 km), B 240 Nordortsumgehung Eschershausen ( 3,5 km) und B64 Ortsumgebung Negenborn (3,8 km) Planungsrecht und befinden sich im vorläufigen Bedarf, während die Bedarfsmaßnahmen B 240 Ortsumgehung Eime (4,4 km), B 240 Ortsumgehung Weenzen (1,4 km), B 240 Fölziehausen-Eschershausen (4,5 km) ohne Planungsrecht rangieren. Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen soll, neben der bereits erwähnten Zeitersparnis von rund 20 Minuten, die mittlere Reisegeschwindigkeit, die zurzeit bei 61 km/h liegt, auf 80 km/h erhöht werden. Zudem sollen Überholmöglichkeit auf der B 240 von 4 % auf 20 % erhöht und die Anzahl von Unfällen, die derzeit bei 57 Unfällen pro Jahr liegen, minimiert werden.
Auch die B 240-Initiative zeigte durch ihren Vorsitzenden Helmut Schnieder Präsenz, welcher das Wort an Privatdozent Dr. Daniel Schiller weitergab. Die B 240-Initiative hatte ein Gutachten anfertigen lassen, welches den Namen trug „Was passiert, wenn die Straßeninfrastruktur in der Region nicht verbessert wird“, aus welchem er vortrug. Das Fazit lautet, dass die Verkehrsanbindung im Vergleich mit anderen niedersächsischen Regionen sehr schlecht ist, sodass man die Verbesserung der Straßenversinfrastruktur als zentralen Baustein einer regionalen Entwicklungsstrategie zählen kann. Demnach finden insbesondere kleine mittelständische Unternehmen keine Fach- und Führungskräfte, wodurch gegebenenfalls wichtige Ausbildungsgänge an der Berufsschule geschlossen oder aber die Attraktivität des HAWK-Standorts für Studierende und Lehrende leidet, sodass schlussendlich aber auch keine Fachkräfte aus anderen Regionen gewonnen werden können. Man darf letzten Endes gespannt sein, welche Maßnahmen vom Bund in dem besagten Verkehrswegeplan aufgenommen und umgesetzt werden.
Fotos: mm