Landwirtschaft on Tour
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- Kategorie: Politik
- Veröffentlicht: Mittwoch, 29. Januar 2014 14:20
Die Landwirte aus dem Kreis Holzminden kritisierten, dass die von vielen Seiten geforderte „bäuerliche Landwirtschaft“ auf einer oft falschen Vorstellung der Verbraucher beruhe: Zwischen einem modernen mittelständischen Hof und dem idyllischen Leben auf einem Bauernhof lägen heute Welten. Der klassische Bauernhof von vor 50 Jahren würde vielen Ansprüchen heute nicht mehr genügen. Es gäbe geringere Erträge und weniger Tierschutz und deutlich weniger Lebensqualität für die Landwirte und ihre Familien. Es sei ein Widerspruch, dass der Verbraucher die Annehmlichkeiten des modernen Lebens genießen möchte und gleichzeitig davon ausgehe, dass der Bauer auf seinem Hof mit den Mitteln des letzten Jahrhunderts arbeiten solle, pflichtete Hermann Grupe bei.
Viele der anwesenden Landwirte forderten den Begriff der Massentierhaltung endlich zu beziffern. Die Diskussion, ob auf einem Hof 10.000, 30.000 oder mehr Tiere gehalten werden sollten, gehe am Tierwohl vollkommen vorbei, erklärte Hermann Grupe. Entscheidend seien die Lebensverhältnisse für das einzelne Tier, bezog Hermann Grupe Position. Diese im Zusammenwirken mit der Wissenschaft weiter zu verbessern, sei die Aufgabe der Zukunft. Durch Transparenz und Information müsse hier eine Haltungsform entwickelt werden, die der Verbraucher akzeptiere und die er auch bereit sei, an der Ladentheke zu bezahlen.
„Wichtig ist, dass wir bei aller Diskussion zu einer Sachlichkeit zurückkehren und Polemik aus dem Spiel lassen“, forderte Hermann Grupe. Die FDP setze sich für eine höhere Transparenz seitens der Landwirte ein, damit Verbraucher in die Lage versetzt würden, mündig und bewusst zu entscheiden. Gerade in Bezug auf Tierschutz benötige der Verbraucher mehr Informationen. Die Haltung habe sich in den letzten Jahrzehnten sehr zum Wohl der Tiere verbessert, auch wenn der Öffentlichkeit teilweise ein anderes Bild vermittelt werde. Je transparenter der Landwirt seine tägliche Arbeit mache, desto eher würden auch „schwarze Schafe“ in Zukunft auffallen. Grupe forderte auch die Landwirte selbst auf, zu ihrer Verantwortung zu stehen und ihre Mitmenschen verstärkt über die Zusammenhänge eines modernen landwirtschaftlichen Betriebes zu informieren.
Foto: Wahlkreisbüro Hermann Grupe