Im Kreis Holzminden: Sind Männer statistisch gesehen krimineller als Frauen?
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- Kategorie: Politik
- Veröffentlicht: Samstag, 27. Februar 2016 00:10
Kreis Holzminden (rus). Die Polizei stellt ihre aktuelle Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2015 vor – die Weser-Ith News berichten an dieser Stelle. Mit einer Aufklärungsquote von 67,66 Prozent liegt das Polizeikommissariat Holzminden mit seinen nachgeordneten Dienststellen deutlich über dem Landesdurchschnitt. Was allerdings besonders auffällt: Es gibt viermal mehr männliche Tatverdächtige als weibliche.
Bei den im Holzmindener Zuständigkeitsbereich dingfest gemachten Tatverdächtigen handelte es sich in 1.986 Fällen um Täter männlichen Geschlechts, nur 479 Frauen wagten dieser Zahl gegenüber einen Gesetzesverstoß. Statistisch gesehen sind somit Männer im Kreis Holzminden krimineller als Frauen. Dieses scheint aber nicht nur ein Phänomen im Landkreis Holzminden zu sein, denn bundesweit stellen sich die Zahlen ähnlich dar. Im Rahmen der Ermittlungen im vergangenen Jahr konnten unter allen Personen auch 174 Jugendliche und sogar 36 Kinder als Tatverdächtige im Landkreis Holzminden festgestellt werden.
Insgesamt 304 ermittelte Tatverdächtige waren nicht deutscher Nationalität. Einen Anstieg in Bezug auf die Flüchtlingswelle, die auch den Landkreis Holzminden im vergangenen Jahr erreicht hat, sei allerdings nicht festzustellen, macht die Polizei deutlich. „Die Anzahl der von Flüchtlingen begangenen Straftaten ist im Verhältnis zu der tatsächlichen Anzahl der hilfesuchenden Flüchtlinge, die im Landkreis Holzminden untergebracht sind, keinesfalls als auffällig zu bezeichnen“, erläutert Polizeirat Marco Hansmann im Rahmen der Kriminalitätsstatistik. Die Polizei räumt damit vorerst mit vorhandenen Vorurteilen in der Bevölkerung auf, dass sich durch eine steigende Anzahl an Flüchtlingen auch die Kriminalität erhöhen würde. Das belegen die aktuellsten Zahlen offenbar nicht.
Die Statistik des Jahres 2015 ist an dieser Stelle mit umfangreichen Informationen abrufbar.
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