Landkreis Holzminden erwartet weitere 100 Flüchtlinge: Stellvertretender Landrat Gerd Henke würdigt großartige Willkommenskultur und Arbeit von Einsatzkräften und Ehrenamtlichen
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- Kategorie: Politik
- Veröffentlicht: Donnerstag, 22. Oktober 2015 19:04
Das stellt den Kreis vor große Herausforderungen. Um eine Notunterkunft für die Flüchtlinge zu schaffen, hatte der Landkreis vergangene Woche zwei Turnhallen in der Oberschule Bodenwerder eingerichtet. „Das musste innerhalb von zwei Tagen geschehen“, so Henke. Ohne den großartigen Einsatz des DRK-Kreisverbandes Weserbergland, des THW und der Kreisfeuerwehrbereitschaft, wäre dies nicht möglich gewesen, betont der stellvertretende Landrat.
Auch die Mithilfe der zahlreichen ehrenamtlichen Helfer sei beispielhaft. „Das bewundernswerte Engagement der Bürgerinnen und Bürger ist in diesen Tagen unverzichtbar.“ Alleine könnten die Landkreise, Kommunen und deren Verwaltungen die Arbeit kaum noch bewältigen. Auch die Spendenbereitschaft der Bevölkerung sei überwältigend, so Henke. Innerhalb weniger Tage sei eine Vielzahl gut erhaltender Kleidung, Kinderspielsachen und Gebrauchsgegenstände abgegeben worden.
Bei seiner Begrüßung der 122 Flüchtlinge vergangenen Sonntag erinnerte Henke an die „großartige Willkommenskultur, die bei uns im Landkreis Holzminden zu verspüren ist. Der Landkreis und die allermeisten seiner Bürgerinnen und Bürger sind nach wie vor bereit, Menschen, die vor Krieg, Not und Verfolgung ihre Heimatländer verlassen mussten, aufzunehmen und ihnen die notwendige Unterstützung zukommen zu lassen.“ Das habe auch Landrätin Angela Schürzeberg in ihrer vielbeachteten Rede in der jüngsten Kreistagstagssitzung noch einmal unterstrichen.
Bei der Aufnahme von Flüchtlingen leisteten auch die Kommunen des Landkreises vorbildliche Arbeit. Beispielhaft nennt hier der stellvertretende Landrat die Samtgemeinde Boffzen, wo Bürgermeister Uwe König mit seiner Verwaltung schon seit Wochen erfolgreich bemüht ist, die neuen Herausforderungen zu bewältigen.
Bereits im August hatte der Landkreis Holzminden das ehemalige DRK-Heim in Eschershausen zu einer Sammelunterkunft ausgebaut. Dort leben inzwischen an die 70 Asylsuchende. „Wenn der Flüchtlingszustrom in den nächsten Wochen so anhält, dann werden wir weitere Gebäude und Wohnungen bereitstellen müssen“, blickt Henke auf die nächste Zeit. „Für uns als Kreis stellt sich jetzt die Aufgabe, nach weiteren geeigneten Liegenschaften Ausschau zu halten.“ Denn Flüchtlinge dauerhaft in Sporthallen unterzubringen, die dringend von den Schulen und Vereinen gebraucht werden, „kann keine Lösung auf dauer sein“, so Henke abschließend.
Foto: red